Stöbern Sie im Archiv und in alten Zeiten!


Heimatverein Spexard beim Tag der Archive

 
Markus Schumacher und Ingrid Hollenhorst standen mit Ben Janzen (v. r.) den Besuchern des Tages der Archive Rede und Antwort zur Spexarder Heimatgeschichte.

Der erste Tag der Archive im Foyer des Kreishauses Gütersloh hat mit rund 500 Besuchern ein starkes Echo gefunden. Die in Vitrinen gesicherten archivalischen Kostbarkeiten brachten den Gästen Geschichte vor Ort näher. Der Heimatverein Spexard präsentierte sich neben den Archiven der Kommunen des Kreises Gütersloh mit einem Stand.

Die stellvertretende Landrätin Dr. Christine Disselkamp verwies bei der Eröffnung auf die umfangreichen Aufgaben der Archive hin. „Sie sammeln und bewahren die wichtigsten Unterlagen zur Geschichte ihres Ortes oder dessen Institutionen. Sie sind so etwas wie das schriftliche Gedächtnis im Kreis. Sie zeigen Entwicklungen auf und beschäftigen sich mit Themen, die in der Region wichtig waren und es noch sind.“ Disselkamp begrüßte, dass sich zum ersten Mal sämtliche Kommunalarchive und die hauptamtlich geführten Unternehmensarchive aus dem Kreis zusammengetan hätten. „Unserer Arbeitsgemeinschaft kommt es darauf an, aus den Einsichten in die Vergangenheit unmittelbaren Nutzen für die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft zu gewinnen“, erläuterte Kreisarchivar Ralf Othengrafen. Ein Beispiel: „Wir beteiligen uns auch an der aktuellen Integrationsdebatte, indem wir Zeitzeugen der Arbeitsmigration in der 1950er- bis 1970er-Jahren zu Wort kommen lassen.“ Gut besetzt waren die 60 Stühle im Sitzungssaal während der einzelnen Fachvorträge. Eng wurde es, als rund 90 Interessierte die Ratschläge des Historikers Roland Linde aus Detmold für Einsteiger in die Familienforschung hören wollten. Gleichermaßen begehrt waren die Filmvorführungen; zum Beispiel von der 1000-Jahr-Feier Wiedenbrücks 1952.

Der Stadtarchivar von Rietberg, Manfred Beine, hatte die älteste Bestätigung der Rechte und Privilegien der Stadt Rietberg nach Lippstädter Vorbild ausgeliehen. Sie ist verbunden mit dem Regierungsantritt von Graf Konrad V. am 15. Juni 1428. Er begab sich mit seinem Territorium 1456 gegen Zahlung von 600 rheinischen Gulden in eine hessische Lehnsabhängigkeit. Nicht minder wertvoll war die Leihgabe aus Grafschaftszeiten: ein Handschreiben von Wenzel Anton Fürst von Kaunitz Graf von Rietberg und Kanzler unter Kaiserin Maria Theresia in Wien. Er bestätigt am 31. Januar 1770 die Wahl von Anton Dederding zum Stadtbürgermeister von Rietberg. Von ihm selbst stammt nur die Unterschrift „Wentzel Anntonn“.



Letzte Änderung: 23. November 2017