![]() | Feuerwehr bestätigt erste Austritte von Kameraden |
Die ersten Kritiker der Berufsfeuerwehr haben wie angekündigt bei Stadtbrandmeister Joachim Koch ihren Austritt aus der Feuerwehr erklärt. Eine Zahl wollte Koch, der eine Liste führt, auf Nachfrage nicht nennen. Er versicherte, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr werde nicht geschmälert. Die Austritte stammen in erster Linie, wenn nicht ausschließlich, aus dem Löschzug Spexard. Dort hatte bereits der Löschzugführer Martin Horsthemke (49) sein Ausscheiden angekündigt und den Rücktritt inzwischen auch vollzogen. Kommissarischer Leiter des Löschzugs ist nun sein bisheriger Stellvertreter Frank Meiertoberens (42). Der bezifferte die Zahl der Austrittswilligen im Gespräch mit der „Glocke“ auf „um die zehn“. Die Einsatzbereitschaft sei aber auch mit dem Rest des Löschzugs gewährleistet, sagte Meiertoberens. Tagsüber bekomme man notfalls Unterstützung von anderen Löschzügen. Tatsächlich lässt sich auf der Internetseite des Löschzugs Gütersloh nachlesen, dass er am Sonntag zu einem Alarm in Spexard an der Autobahn ausgerückt ist.
Am Dienstag habe man noch bei einem Scheunenbrand in Verl ausgeholfen, so Meiertoberens weiter („hat geklappt“). Am heutigen Donnerstag wollten die Kameraden beraten, wie es weitergehen soll. Nach eigener Aussage hatte der 42-Jährige bisher keine Ambitionen auf die Leitung. Seit Dienstag ist die Internetseite des Löschzugs Spexard nicht mehr aufzurufen. „Diese Seite ist aus technischen Gründen momentan nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später wieder“, lautet die Auskunft. Weder Joachim Koch noch Frank Meiertoberens hatten dafür am Mittwoch eine Erklärung. Ihnen war es noch gar nicht aufgefallen. Koch sagte der „Glocke“, nach einer Auswertung von Einsätzen in diesem Jahr, an denen der Löschzug Spexard beteiligt gewesen sei, lasse sich feststellen, dass sich unter Berücksichtigung der ihm bekannten Namen die Personalstärke der Spexarder nicht negativ auf die Erreichung der Schutzziele ausgewirkt hätte. In den Schutzzielen ist festgelegt, wie viele Kameraden im Ernstfall nach 8 und 13 Minuten am Einsatzort sein müssen.
Der Löschzug Spexard war am 1. Oktober 1922 als eigenständige Feuerwehr gegründet worden. Im Zuge der Gebietsreform und Eingemeindung ist er wie die Löschzüge in den anderen Ortsteilen in den 1970er-Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Gütersloh eingegliedert worden. Er ist auch für die Autobahn zuständig und hilft in Sürenheide aus, wo er schneller vor Ort ist als der Löschzug Verl.
(Die Glocke vom 26.5.2011)