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Historischer Bildstock in neuem Glanz

 
An der Franz-Grochtmann-Straße in Spexard ist dieser alte Bildstock neu aufgestellt worden.

Für einen tiefen Glauben in Westfalen stehen Wegkreuze, Bildstöcke und Heiligenhäuschen. Zu neuem Glanz erstrahlt ist ein Bildstock an der Franz-Grochtmann-Straße in Spexard. Der Malermeister Otto Drücker hat einen mehr als zweihundert Jahre alten Bildstock geschenkt bekommen, ihn in mühevoller Arbeit restauriert und an seinem Malerhof aufgestellt. „Die vielen Stunden kann ich nicht mehr aufzählen“, erzählt der Malermeister von vielen Winterabenden in seiner Werkstatt, in der er den früher an einem anderen Standtort stehenden stummen Zeitzeugen wieder herrichtete. „Die Vorbesitzer wollten ihn nicht mehr, da habe ich ihn mitgenommen bevor er ganz verschwindet.“ Vor der Hofeinfahrt des alten Spexarder Bauernhofes Bans, den Otto Drücker in der siebziger Jahren des letzten Jahrunderts renovierte und zu einem Wohnhaus mit Stallungen für seine Senner-Pferde umbaute, steht der Bildstock und hat bereits viele Fußgänger und Radfahrer zum Verweilen gebracht. „Die Menschen glauben, der hätte dort immer gestanden“, berichtet Otto Drücker, der glaubt, dass zum 1580 erstmals erwähnten Hof in der Bauerschaft Spexard kein Zeichen zum Glauben in form eines Bildstockes gehört hat. „Wir haben keine Anzeichen dafür entdeckt.“
Auf fromme Sprüche hat Otto Drüker verzichtet, weil er sie heute nicht mehr zeitgemäß findet. „Dass passt nicht mehr zu unserer Gesellschaft.“ Dort, wo in alter Zeit vermutlich eine Gottesmutter in Form einer Pieta oder einen Heiligenfigur gestanden haben könnte, ist jetzt eine Metallplatte angebracht mit einem Spruch. „Altes Bewahren, neues Erfinden. Den Blick in die Zukunft lass nicht erblinden, Behüte die Umwelt, lern aus der Natur und quäle nie eine Kreatur“, ist zu lesen, und spiegelt die Lebensweißheiten von Otto Drücker wieder.



Letzte Änderung: 20. September 2010