Herzlich willkommen auf dem Ortsteil-Portal mit dem Specht im Wappen!


Der Chef im SVS-Sportheim

 
Hermann Deppe ist bereits über 30 Jahre Chef des SVS-Sportheims an der Lukasstraße.

Auf die Frage. wie lange er schon hinter der Theke im Sportheim des SV Spexard stehe. lautete Hermann Deppes Antwort bisher stets: "30 Jahre!" Jetzt indes muss er sich korrigieren. Denn: In der penibel geführten Statistik der Vereinschronik steht eine andere Zahl, die als gesichert gilt. So kümmert sich Deppe bereits seit 36 Jahren, also seit 1989, fast täglich um seine Aufgaben im "Spechte-Nest" an der Bruder-Konrad-Straße. "Ach, doch schon so lange?", staunt das Urgestein selbst. So viele Jahre in dieser Funktion weist wahrscheinlich kein anderer Sportklub-Mitarbeiter im Kreisgebiet auf. Hermann, der Rekordmann. "Wir sind froh, ihn zu haben. Auf ihn konnte und kann man sich hundertprozentig verlassen", lobt der 1. Vorsitzende Volker Stickling den unverzichtbaren Helfer.
Deppe kümmert sich nicht nur um den Treffpunkt der rot-weißen Sportler-Gemeinde. Eine Zeitlang übernahm er mit Unterstützung seiner Frau Marion auch zusätzliche Tätigkeiten wie zum Beispiel den Platz abzukreiden, Umkleideräume zu reinigen oder Trikots in die Waschmaschine zu stecken … "Mittlerweile habe ich bis auf die Wäsche alles abgegeben", kann sich der 70-Jährige nun ganz auf seinen Tresen-Dienst konzentrieren, der ihm viel Freude bereitet. Deppe kommt trotz seiner manchmal rauen Ansprache, wenn ihm was nicht passt, bei seinen großen und kleinen Gästen gut an. Gefragt bei den Jüngsten sind neben diversen Süßigkeiten vor allem die bunten Haribo-Tüten, die der Hobby-Wirt gern anbietet. "Bitte eine Hermanns-Tüte, heißt es inzwischen", berichtet Deppe schmunzelnd. Er achtet bei der Bedienung auf einen höflichen Umgangston, das sei ihm sehr wichtig. "Ich lege Wert darauf, dass die Kinder in meinem Laden `bitte und danke` sagen", nutzt er seinen Job auch für erzieherische Maßnahmen.

Bevor Hermann Deppe das Sportheim übernahm, stand er rund zehn Jahre im Kasten der ersten Mannschaft: "Ich bin nie aufgestiegen, allerdings auch nie abgestiegen." An der idealen Größe eines Keepers fehlten ihm ein paar Zentimeter, Doch dieses Manko glich er mit seiner enormen Sprungkraft aus, Der Känguru-Jump kam ihm auch beim Volleyball zugute - er schaffte sogar kurz den Sprung in die Jugend -Nationalmannschaft, bevor der Stellspieler später ins Kickerlager wechselte: Schon nach vier Wochen war er die unumstrittene Nummer eins im SVS-Gehäuse . Etliche Siege verdankten die Spexarder nicht zuletzt ihrem von Rudolf "Baxter" Grote entdeckten Torhüter-Talent. Deppes ehemaliger Mitstreiter Volker Stickling erinnert sich immer noch gern an eine "Wahnsinnsparade" in einem Match gegen den Gütersloher TV. Auf Sticklings Frage "Wie hast du den bloß gehalten?", entgegnete Hermann trocken: "Ich habe den Ball nicht gesehen, aber ihn kommen gehört."
Neben seinem Sportheim-Engagement beteiligte sich der treue Hermann vorübergehend an der Vorstandsarbeit, fungierte von 1983 bis 1992 als Schriftführer. Doch der tägliche Umgang mit den Sportlern und Sportlerinnen macht ihm natürlich mehr Spaß als langweilige Büroarbeit. Hermann Deppe gönnt sich nur einen freien Spexard-Tag in der Woche: "Jeden Mittwoch spielen meine Frau und ich Doppelkopf mit Bekannten." Am Donnerstag taucht er dann wieder auf dem Sportplatzgelände auf - wie immer in Sandalen. Die trägt er sogar im Winter und bei jedem Wetter. Selbst bei feierlichen Anlässen will der Sportheim-Boss auf sein äußeres Markenzeichen nicht verzichten: "Schuhe sind mir zu unbequem."

Die oft gestellte, bange Frage seiner Gäste: "Wie lange machst du das noch?" Sie können beruhigt sein: Hermann Deppe hat sich kein zeitliches Limit gesetzt, er möchte so lange wie möglich Flaschen, Kaffeebecher und Snacks über den Tresen reichen. Und natürlich auch noch viele "Hermanns-Tüten".



Letzte Änderung: 9. Dezember 2025