Stöbern Sie im Archiv und in alten Zeiten!


Kleine Arche Noah bei Spexarder Kleintierschau

 
Die erfolgreichen Spexarder Züchter wurden von der stellvertretenden Bürgermeisterin Monika Paskarbies (links) ausgezeichnet.

Draußen blöken Kerry Hill-Schafe und meckern Ziegen. Auch zwei Galloway-Rinder und eine dreiköpfige Alpaka-Familie locken die Besucher bei der 20. Schau des Spexarder Kleintierzüchtervereins an. Und im Bauernhaus flitzen putzige Streifenhörnchen durch ihren Käfig, während im Ausstellungszelt Hühner gackern und Hähne krähen. Die kleine Arche Noah beeindruckt auch die stellvertretende Bürgermeisterin. »Das hier ist ein wichtiger Beitrag zur Einzeltierhaltung und zum Artenschutz«, würdigt Monika Paskarbies bei der Eröffnung und anschließenden Pokalverleihungen der vielfältigen Schau die Arbeit der insgesamt 36 Aussteller und Züchter. Rund 320 Tiere, darunter Zierfische und Mümmelmänner, verwandeln das Bauernhaus-Terrain an zwei Tagen in einen Mini-Zoo. Nur der große Schimpanse, der auf einem Podest thront und dem Witzbolde eine Schnapsflasche in die Arme gelegt haben, ist nicht echt. »Den habe ich von zuhause mitgebracht. Jurek sitzt sonst auf unserer Terrasse in einem Schaukelstuhl«, erzählt das Affen-Herrchen schmunzelnd. Echt ist dagegen der Wanderfalke »Coco«, der Paul Brown gehört. Schon seit 1973 beschäftigt sich der 62-Jährige mit der Falknerei, züchtet zudem Habichte. Mit seinem Luftjäger präsentiert Brown bei der Schau in Spexard das schnellste Tier der Welt, das beim Stoßflug Spitzengeschwindigkeiten zwischen 300 und 360 km/h erreicht. Seitdem es GPS und Peilsender gibt, kann dem Züchter kein Vogel mehr entfliehen. »Einer meiner Falken war bis nach Niedersachsen ausgebüxt, wo er geortet und wieder eingefangen werden konnte«, berichtet Brown.

Heinz Füchtemeier, seit drei Jahren Vorsitzender des 1997 gegründeten KTZV (aktuell rund 190 Mitglieder), beschäftigt sich mit der Aufzucht von Alpakas. Auf seinem Gelände grasen schon sieben dieser aus Peru stammenden Wolltiere. Der 69-Jährige hält auch noch anderes Getier auf seinem Hof. »Hinter Nadermanns Tierpark muss sich Heinz nicht verstecken«, scherzt Vorstandskollege Friedhelm Cordfulland. Der KTZV darf für sich reklamieren, der einzige Kleintierzüchterverein im Kreis Gütersloh zu sein. »Reine Rassegeflügelvereine haben es immer schwerer. Die Zukunft gehört uns«, glaubt Cordfulland. Allerdings haben auch die Spexarder Nachwuchssorgen: Von den 36 Ausstellern befinden sich 29 im fortgeschrittenen Seniorenalter. Gerne hätte auch das langjährige Mitglied Rudolf »Baxter« Grote eines seiner Rassehühner vorgestellt. »Doch es hat diesmal mit den Befruchtung leider nicht geklappt. Die Zucht ist eben eine Wissenschaft für sich«, seufzt Grote. So gibt es für ihn diesmal keinen Pokal. Nicht leer ausgegangen sind die mit dem Landesverbands-Ehrenpreis prämierten Martin Stükerjürgen, Burkhard Schröder, Rainer Delker, Eckhard Westerbarkei und Gregor Siemer. Über den Ehrenpreis der Stadt freut sich Dieter Wendt. (Westfalenblatt vom 23.10.2017)



Letzte Änderung: 26. März 2019