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34. Bunter Heimatabend

 
Ralf Setter (von links), Petra Stelter und Karin Stüker von der Theatergruppe des Heimatvereins Spexard unterhielten das Spexarder Publikum bestens mit der Komödie „Ein chaotisches Wochenende“.

Den Landeieraufschlag von 80 Prozent bei Immobilieneinkäufen für Spexarder und eine Wellnessoase am Ölbach gibt es wohl nur auf der Bühne des Spexarder Bauernhauses. Beim 34. Bunten Heimatabend hatte der Theaterkreis des Heimatvereins die Komödie in drei Akten „Ein chaotisches Wochenende“ auf Spexards Bretter, die die Welt bedeuten, gebracht. Das Publikum geizte nach drei Programmpunkten und fast drei Stunden Laientheater nicht mit Applaus, schließlich war ein unterhaltsamer Abend im tristen November zu Ende gegangen.

Die erste Zugabe forderte die Gäste in der an drei Abenden ausverkauften Deele bei der musikalischen Unterhaltung mit dem Vororchester des Musikzuges Spexard der Freiwilligen Feuerwehr. Unter der Leitung von Klara Niggenaber wurden der Popsong „Shut Up and Dance“ von der amerikanischen Band „Walk the Moon“ und die Filmmusik „Arabian Night“ aus der Disney-Verfilmung Aladdin dargeboten. Die gute Stimmung im war spätestens mit dem Beatles-Klassiker „Let it Be“ erreicht. Das Musiklehre auch im fortgeschrittenen Alter kein Hexenwerk ist, beweist der im Sommer abgelöste Spexarder Schützenkönig Dirk Fortenbacher. Der 61-Jährige spielte im Orchester eifrig mit und schlüpfte anschließend in seine Rolle auf die Theaterbühne. Denn in Spexard ist es gelebte Tradition, als abgelöster Schützenthron beim Heimatabend auf die Bühne zu gehen. Mit dem Stück „Seniorenspaß in Spexard“ brachte die Schützengesellschaft den oft spröden Alltag in Seniorenheimen außer Kontrolle. Es kam bei Tanzeinlagen und bei der Gymnastik viel Schwung und reichlich Stimmung auf.

 
Peter Wilde (von links), Nina Brüggemann, Dirk Fortenbacher und Heint Krebs brachten Ihr Stück „Seniorenspaß in Spexard auf die Bühne.

Mit dem chaotischen Wochenende im Gasthof Stern ging der Reigen des Bühnen-Frohsinns weiter. Die Rolle des Italieners Toni Ferrari hatte Ralf Settertobulte übernommen. Mit seinem Freund Fritz Holzwum (Klaus Peter Barkusky) hatte sich der Charmeur auf schöne Tage außerhalb des Familienlebens gefreut. Die beiden Kumpels wollten ein Immobiliengeschäft einfädeln und der unwiderstehliche Toni gleichzeitig ein Wochenende mit seiner Geliebten Chantal (Kerstin Krebs) verbringen. Die Ehefrauen der beiden hatten ausgerechnet das gleiche Ziel für ein Wellness-Wochenende gebucht. Petra Stelter und Karin Stüker überzeugten als abenteuerlustige Ehefrauen und das Chaos im konservativen Spexarder Land war perfekt. Die schräge Wirtin Sophie (Agnes Koch) und das engagierte Zimmermädchen Lara (Simone Stüker) hatten alle Hände voll zu tun, um die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Die overdressed auftretende Maklerin Viktoria von Schacher (Monika Proske) und ihr ambitionierter Lehrling Leon (Niklas Reimer) witterten die Chance den Landeierzuschlag bei ihren Immobiliengeschäften abzuschöpfen. Doch am Ende hatte Tischlermeister Ludwig (Simon Hecker) das Glück auf seiner Seite. Von seinem Berufskollegen Fritz Holzwurm übernahm der lange unscheinbare Gast die Tischlerei und von Toni Ferrari die Geliebte, die von den Lügengeschichten ihres Liebhabers den Mund gestrichen voll hatte. Beim Kauf des Ferienhauses in Italien profitierte Fritz Holzwurm noch von der Unwissenheit des Maklerlehrlings Leon, der den Aufschlag von 80 Prozent für die Landeier aus Spexard bei der Vertragsunterzeichnung glatt vergessen hatte. Nach 90 Minuten war der kurzweilige Klamauk mit ortsbezogenen Pointen und viel Schnaps zu Ende gegangen. Die Regie lag in den bewährten Händen von Agnes Koch und als Souffleuse saß Beate Pollmeier im Holzkasten vor der gezimmerten Bühne.



Letzte Änderung: 15. November 2025