Stöbern Sie im Archiv und in alten Zeiten!


Leserbrief der Bürgergemeinschaft Spexard - zur weiteren Entwicklung des Pfleiderer-Geländes

Leben, Wohnen und Arbeiten ohne lange Anfahrten überall in Gütersloh?

Ohne diese Leitidee ist die angestrebte CO2 Reduzierung vermutlich nicht zu erreichen. Die Energie fressenden Anfahrtswege etwa zwischen Arbeitsplatz und Wohnort machen ökologisch und ökonomisch keinen Sinn. In diesem Zusammenhang ist es fraglich, weshalb ehemalige Gewerbeflächen wie das Vossen- Areal mit erheblichen Kosten für die Öffentlichkeit in Wohnflächen umgewandelt wurden. Nach der aktuellen Berichterstattung könnten nun mit dem ehemaligen Pfleiderer-Gelände in Gütersloh (8 Hektar) und Rheda-Wiedenbrück
(6,7 Hektar Hallenfläche) wieder knappe Gewerbeflächen im nahen Umfeld verloren gehen.

Die Bewohner aus dem Ortsteil Spexard nehmen solche Planungsüberlegungen mit Verwunderung auf. Dieser Ortsteil soll in gleichem Atemzug zusätzlich mehr als 40 Hektar Industriegebiete mit störendem Gewerbe aufnehmen, während in anderen Ortsteilen Industrieflächen, wie z.B. das Bartelsgelände oder das jetzt umstrittene Pfleiderergelände brach liegen oder anders genutzt werden?
Zur Ausgestaltung der Gebiete in Spexard beschwichtigen Kommunalpolitiker und Mitarbeiter des städtischen Bauamtes: „Eine mehrgeschossige, verdichtete Industriebebauung bspw. entlang der Autobahn wird den gesundheitsschädlichen Verkehrslärm reduzieren dem der Spexarder Ortsteil erheblich durch den Straßenverkehr auf der A 2 und der Verler Straße ausgesetzt ist.“
Besorgte Spexarder Bürger haben den darin verborgenen fragwürdigen Placebo-Effekt erkannt. Die beabsichtigte Ansiedlung von Industriebetrieben mit starken Emissionen in direkter Anbindung an die dort vorhandene Wohnbebauung schafft neue Probleme. Statt notwendige Naherholungsflächen für die belasteten Spexarder zu schaffen, sollen Grünflächen in Industrieflächen umgewandelt werden und die nötigen Ausgleichsflächen in anderen Ortsteilen ausgewiesen werden?
Darüber hinaus entspricht eine solche städtebauliche Planung nicht der anfangs aufgeführten Leitidee. Sie führt zu einem weiteren Anstieg des Berufsverkehrs, für den es in Spexard schon heute keine Lösungsansätze gibt. Ein von der Verwaltung der Stadt Gütersloh in Auftrag gegebenes Gutachten stellte bereits fest, dass die vorgesehenen Industrieflächen Am Hüttenbrink zu keinem weiteren Verkehrsaufkommen im Ortskern führen dürfen. Damit verbunden wird eine kostenintensive Verkehrsgestaltung notwendig, die wirtschaftlich betrachtet nicht zu verantworten ist. So wird u.a. eine neue Autobahnbrücke oder gleich die Verlegung der Straße am Hüttenbrink angedacht.
Auch die Bürger aus Spexard kennen die Bedeutung von industriellen Standorten für ihren Wohlstand, aber sie erwarten, dass die damit verbundenen Lasten verteilt werden. In der Vergangenheit wurden in diesem Ortsteil industrielle Arbeitsplätze im erheblichen Umfang angesiedelt. Jetzt ist die Zeit gekommen, das wohl geschulte Planungsauge auf den eingeschränkten Wohnwert in Spexard zu legen.

Spexard, das hat was – derzeit vor allem krank machenden Lärm!


Bürgergemeinschaft Spexard -
zur Vermeidung weiterer Industrieflächen in Spexard



Letzte Änderung: 9. März 2005