![]() | Sportler-Chef regiert Schützen |
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Der Ehrentanz des Königspaares Volker I. Stickling und Daniela I. Berlin-Stickling. |
Der Sportverein Spexard hat in seinem Jubiläumsjahr zum 75-jährigen Bestehen den Thron der Schützenbruderschaft St. Hubertus erobert. Der Vorsitzende Volker Stickling schoss um 18.56 Uhr höchstpersönlich den Vogel von der Stange und machte sich zum König. Der 59-jährige Miele-Mitarbeiter wählte seine Frau Daniela (47) zu seiner ganz persönlichen Königin. Die Residenz befindet sich 500 Meter Luftlinie vom Spexarder Bauernhaus entfernt im Stadtteil Sundern.
Das Vogelschießen war am Samstag eine zähe Nummer, bevor sich Volker Stickling und Alexander Nolting (3. Vorsitzender SV Spexard) auf den Weg zur Vogelstange machten, um die Schießpause von 30 Minuten zu beenden und den neuen König unter sich auszumachen. Den Tapferkeitsorden hatten sich die beiden damit schon einmal verdient, bevor es dem Holzvogel mit der Flinte an den Kragen ging. Zehn Minuten später fiel der Adler dann mit dem 173. Schuss aus dem Kugelfang und eine neue Majestät war gefunden. Mit dem Regieren kennen sich die Sticklings gut aus. Volker war 1979 Kinderkönig beim aufgelösten Schützenverein Falke Sundern. Blaues Blut fließt schon mehr als 50 Jahren in der Familie, weil Vater Wilfried 1971 König und 1997 Kaiser im untergegangenen Königreich Sundern war. Mutter Anneliese war 1990 Königin der Sunderaner und Mitbegründerin des Damencorps.
Das Schießen startete um 17 Uhr am Spexarder Bauernhaus. Mit dem 20. Schuss erstritt sich Klaus Peter Barkusky die Krone. Der Apfel ging mit dem 31. Schuss an Rainer Feuerborn und das Zepter sicherte sich Phil Kahlert (57. Schuss). Die Flügel fielen durch Leon de las Heras und Tobias Willmann. Die Reihe der Kandidaten auf die Königswürde wurde danach kleiner. Zuletzt hatten Jana Jäger-Gottsleben und Manuel Gottsleben ernsthafte Schüss auf dem gerupften Aar abgefeuert, bevor die ungewollte Feuerpause einsetzte. Am Ende machte sich Volker Stickling, seit 25 Jahren gestandener Hubertusschütze, mit dem entscheidenden Treffer zum glücklichsten der auf 1.100 angewachsenen Schützenfamilie. Den Sportverein Spexard mit seinen 3.000 Mitliedern „regiert“ der frühere Fußballer seit 2016. An den Thron berief das neue Herrscherpaar den Adjutanten Tobias Willmann, Berit und David Hensdiek, Gaby und Oliver Eichstädt, Nadine und Felix Nolting, Ines Lavid und Felix Schulte, Anna und Gregor Stycz sowie Claudia und Ralf Hemken.
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Das Jungschützenkönigspaar Phil Kahlert und Lea Wullenkord. |
Die Jungschützen werden in den kommenden zwölf Monaten von Phil Kahlert regiert. Der 20-Jährige sicherte sich am Freitagabend um 19.06 Uhr mit dem 144. Schuss die Königswürde. Als Schlagzeuger des Musikzuges Spexard der Freiwilligen Feuerwehr kennt sich der Student (digitale Technologie) mit dem Taktgeben aus. „Um 12 Uhr mittags habe ich mir überlegt den Vogel abzuschießen“, erzählte Phil Kahlert von seinem Plan. Zu seiner Königin wählte er sich Lea Wullenkord. Die 17-Jährige, die just ihr Abitur am Städtischen Gymnasium gebaut hat, hatte das Vogelschießen mit ihrem Großvater Johannes Hollenhorst (Jubelkönig 25 Jahre) noch kommentiert und tauschte das Mikrofon mit dem Diadem der Königin. Das junge Königspaar kommt aus echten Schützenfamilien. Kahlerts Schwester Aileen war 2014 Jungschützenkönigin und seine Mutter Anja regierte 1988 an der Seite von König Ralf Isenbort den Schützennachwuchs. Das spannende Vogelschießen war nach 66 Minute zu Ende, als der neue König die fünf ernsten Bewerber (zwei Männer und drei Frauen) hinter sich ließ. Die Insignien hatten sich Tim Eickhoff (Krone), Arvid Woch (Apfel) und Mattis Willmann (Zepter) erstritten. Zum Thron gehören Adjutant Christoph Johannhörster, Ylvi Stenzel und Cai Nolding, Antonia Kreft und Gerrit Grell, Lotta Hensdiek und Connor Stenzel sowie Laura Runte und Thomas Grön.