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Erntedankfest in Spexard

 
Rita Beckebans, Vorsitzende des Landfrauenverbandes, Josefa Becker, Andreas Johannhörster, Paul Becker und Ortslandwirt Heinrich Beckebans (von links).

In Preußen wurde das Erntedankfest nach einem königlichem Erlass von 1774 immer am Sonntag nach Michaelis gefeiert und die Deutsche Bischofskonferenz hat sich seit 1972 auf den ersten Sonntag im Oktober geeinigt. In Spexard gehen die Landwirte und Landfrauen ganz andere Wege. Am vergangenen Sonntag wurde bereits das traditionelle Fest vor und im historischen Bauernhaus von 1536 gefeiert.

Nach dem Einbringen der letzten Früchte dankte man für eine gute Ernte und für das gute Wetter auch wenn die Maisernte noch voll im Gange ist. „Es war eine gute Ernte. Wir hatten kein Unwetter und die trockenen und nassen Phase haben wir unseren Breitengraden sehr gut überstanden“, bilanzierte Ortslandwirt Heinrich Beckebans, der gleichzeitig auch Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsvereins Spexard ist der mit dem Landfrauenverband (136 Mitglieder) das Erntedankfest organisiert und ausrichtet.

Als Chef der Spexarder Bauern beklagt Beckebans den schleichenden Rückgang der Vollerwerbsbetriebe, von denen in der einstigen Bauernschaft Spexard mit früher über 40 Betrieben nur noch fünf betrieben werden. „Das Rad der Zeit lässt sich leider nicht mehr zurückdrehen“, betont Beckebans, der seit vier Jahren im Amt ist. Trotz der Misere in der Agrarwirtschaft feierten die Landwirte und die Landfrauen mit der Bevölkerung von Spexard ein zünftiges und tolles Erntedankfest, dass wie immer mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Bruder-Konrad begann. Zelebriert von Vikar Norbert Scheckel vom Pastoralverbund Süd, war es ein Familiengottesdienst zum Erntedankfest. Mitgestaltet wurde die Messfeier vom Kreislandfrauenchor. Für die Dekoration waren in diesem Jahr die Landwirte vom „Brock“ zuständig. Unter der Regie von Josefa Becker wurde für eine tolle Dekoration mit Feldfrüchten und Getreide gesorgt und der Erntekranz für die Deele das Bauernhauses gebunden. Zum tatkräftigen Team der Kranzbinder gehörten Marie Große-Wittler, Wanja Determeyer, Maria Isenbort, Käthe Sandbote, Luzia Stüker, Maria Schalück und Anni Wenningkamp.
Am Nachmittag wurde vor dem Kaffeetrinken mit selbstgebackenem Kuchen der Maibaum aller ortsansässigen Vereine für ein Jahr auf dem Dachboden des Bauernhauses „eingemottet“, bevor er am 1. Mai wieder als Wahrzeichen in den Spexarder Himmel ragt.



Letzte Änderung: 5. Dezember 2006