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Züchter sagen Kleintierschau ab

 
So wie Mattis und Rieke Hemken aus Spexard können auch andere Züchter in diesem Jahr ihr Geflügel nicht im Bauernhaus präsentieren.

Der Kleintierzuchtverein Spexard hat seine traditionelle Schau am vierten Oktoberwochenende im Bauernhaus abgesagt. Aus Sicherheitsgründen. Grund ist die Überwachungszone um einen betroffenen Geflügelhof in Delbrück, die fast bis an die Autobahn 2 in Spexard heranreicht. Ende September war auf einem Geflügelhof in Delbrück (Kreis Paderborn) die Geflügelpest nachgewiesen worden, 10 800 Legehennen mussten getötet werden. Im Radius von drei Kilometern rund um den betroffenen Hof wurde eine Schutzzone (früher Sperrbezirk) eingerichtet. Alle Betriebe im Radius von zehn Kilometern liegen in einer Überwachungszone. Diese reicht nahezu bis an Autobahn 2 an der Stadtgrenze von Gütersloh, in der Überwachungszone liegt beispielsweise auch die Determeyer-Siedlung in Spexard. „Wir hätten die Schau durchziehen können, uns ist das Risiko aber zu groß“, sagte Peter Wortmeyer, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Spexard auf Anfrage. Eigentlich sei schon alles für die Veranstaltung am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Oktober, vorbereitet gewesen: Das Zelt war bestellt, die Getränke, der Würstchenstand und der beliebte Fisch ebenso. „Aber alles unter Vorbehalt – deswegen konnten wir auch absagen, ohne auf den Kosten hängenzubleiben“, räumt Wortmeyer (in Spexard besser bekannt als „Piwi“) ein. Die Geflügelzüchter seien schließlich Kummer gewohnt. Erst vor drei Jahren haben die Kleintierschau wegen der Geflügelpest ausfallen müssen.

Damals seien im Flett des Bauernhauses noch die Kaninchen ausgestellt worden, doch darauf wollten die Züchter in diesem Jahr verzichten: „Das ist den Tieren zu warm“, erklärt der Vorsitzende. Etwa 70 Kaninchen zählt die Kleintierschau Jahr für Jahr. Hinzu kommen knapp 200 Hühner, Enten und Gänse. Insgesamt sind es etwa 20 Aussteller. In Spexard haben nicht nur die ausgestellten Kleintiere, sondern auch Schafe oder Alpakas die (jungen) Besucher angezogen sowie einige Traktoren, die vor dem Bauernhaus bestaunt werden konnten. Wortmeyer betont, dass die Schau freiwillig abgesagt worden sei. Die Züchter seien versichert. Wenn ein Tier die Geflügelpest „einschleppt“, zahlt die Seuchenkasse. Aber welcher Verein will schon für die Ausbreitung der Geflügelpest verantwortlich sein? Auch wenn seit Jahren die Vorschrift gilt, dass ausgestelltes Geflügel vor und nach einer Schau zehn Tage in Quarantäne muss und nicht woanders präsentiert werden darf, ist dem Verein das Risiko zu groß. „Wir hoffen, dass bei der Kreisschau im Dezember in Kaunitz alles normal ist“, sagt Wortmeyer. Nach Angaben des Kreises Gütersloh gelten die Einschränkungen bis 1. November. Offenbar haben sie Wirkung gezeigt, es gab keine weiteren Fälle.
(Dunja Delker, Die Glocke vom 15.10.2025)



Letzte Änderung: 15. Oktober 2025