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Heimatverein ruft zum Protest auf

Zum “offenen Protest” gegen neue Gewerbe- und Industriegebiete in Spexard ruft der Heimatverein Spexard auf. Der Vereinsvorstand appelliert an den “starken Zusammenhalt, der uns schon beim Spexarder Bauernhaus und bei der neuen Sporthalle als ‘Sieger’ hat hervorgehen lassen!” Im Folgenden die Stellungnahme des Heimatvereins vom 31. Mai 2001.

 

Der Vorstand des Heimatvereins Spexard hat sich während seiner Sitzung Anfang dieser Woche intensiv mit dem Thema "Neue Industrieflächen in Spexard" beschäftigt. Aufgrund seiner Satzung bezweckt der Heimatverein unter anderem den Landschafts-, Natur- und Umweltschutz im Ortsteil Spexard. Weiter soll die Verantwortung gegenüber der Heimat auf allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden. Dieses festgelegte Satzungsziel sieht der Heimatverein Spexard als Grundlage für die folgende öffentliche Stellungnahme an.


Durch berichte in der örtlichen Presse haben die Spexarder Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch, 9. Mai 2001, erfahren, dass im Rahmen der Fortschreibung des Gebietsentwicklungsplans weitere Flächen für Industriebetriebe im Ortsteil Spexard ausgewiesen werden sollen. Dieser Sachverhalt hat in unserem Ortsteil eine Welle der Empörung und Verunsicherung ausgelöst, die der Vorstand des Heimatvereins Spexard durchaus nachvollziehen kann.

Das große Interesse und die vielen offenen Fragen wurden bei zwei Abendveranstaltungen im Spexarder Bauernhaus am 21. Und 23. Mai sehr deutlich. An beiden Abenden wollten Lokalpolitiker und Verwaltungsleitung der Stadt Gütersloh Rede und Antwort stehen. Reden hörten wir, Antworten blieben aber aus!

 
Plangebiet am Stükerkamp

Bei allen Diskussionen , die in den letzten Wochen zu diesem Thema stattfanden, wurde eines immer deutlich: Die Spexarder Bevölkerung bleibt bei der hier angedachten Lösung auf der Strecke. Andere Flächen im gesamten Stadtgebiet von Gütersloh, die nur schwach strukturiert sind, scheinen aufgrund von tierischen Bewohnern oder anderer fadenscheiniger Argumente aus der Planung zu fallen. Die Spexarder Bevölkerung muss schon seit der Fertigstellung der Autobahn im Jahre 1938 mit großen Beeinträchtigungen leben. Das Verkehrsaufkommen auf der A 2 und den zubringenden Straßen hat besonders in den letzten Jahren in einem solchen Maße zugenommen, dass ein Leben in unmittelbarer Nähe zu diesen Verkehrsachsen als unmenschlich bezeichnet werden muss. Zahlreiche Industriebetriebe haben sich schon südlich der Autobahn angesiedelt und bieten vielen Menschen - auch Nicht-Spexardern - einen Arbeitsplatz. Die Anzahl der Verkehrsteilnehmer wird durch die Ausweisung neuer Industrieflächen in die Höhe schnellen.

 

Die Nähe der insgesamt 87 Hektar zur Wohnbebauung am Stükerkamp, Auf'm Reck und im Bereich Am Hüttenbrink zeugen von wenig professioneller Stadtplanung. Kindern und Jugendlichen wird der natürliche Spielraum direkt vor der Haustür weggenommen, Erwachsenen die Möglichkeit der Nah-Erholung! Die Siedlung Auf'm Reck wird dabei mit Industrie förmlich eingekesselt.
Im Übrigen erscheint es uns als sehr fraglich, ob eine solche Planung durch Mitarbeiter der Verwaltung objektiv durchgeführt werden kann, die selbst in Gütersloh wohnen. Die Planung hat eher einen subjektiven Charakter, das Verwaltungsmitarbeiter auch keine Industrieflächen vor der Tür haben wollen!


Abschließend wollen wir darauf hinweisen, dass es für die Spexarder Bevölkerung keine Entscheidung zwischen den Plangebieten A, B und C geben kann. Die Zustimmung für die Gesamtfläche wird Gütersloh aus Spexard erst recht nicht erhalten. Wir ermuntern die Bürgerinnen und Bürger in unserem Ortsteil Spexard zum offenen Protest. Sagen und zeigen Sie Ihre Meinung! Lassen sie uns deutlich machen Spexard - Das hat was!": Einen starken Zusammenhalt, der uns schon beim Spexarder Bauernhaus und bei der neuen Sporthalle als "Sieger" hat hervorgehen lassen!

Werner Stüker, Vorsitzender
Christian Janzen, Schriftführer



Letzte Änderung: 13. September 2004