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Stadt lässt Baustelle auf Kirchengrundstück einrichten

 

An der Bruder-Konrad-Straße setzt die Stadt der katholischen Kirche eine Bushaltestelle direkt vor den Friedhof. Nicht einmal das Grundstück, auf dem gebuddelt wurde, gehört der Stadt.
Dumm gelaufen: Der Auftraggeber hatte nicht ins Grundbuch geschaut, bevor er ein Tiefbauunternehmen mit den vorbereitenden Arbeiten für das Fundament losschickte. Nicht einmal das direkt vor der Baustelle installierte Eingangstor zum Friedhof löste in den Bauarbeitern irgendeinen Zweifel aus, der vielleicht zu einer Rückfrage geführt hätte. Jetzt wird mit der katholischen Kirche über Schadensbegrenzung verhandelt. Zunächst wurde ein Rückbau erwogen. Vielleicht lässt sich die ursprünglich geplante Fläche aber auch einfach um 90 Grad drehen – das würde Kosten sparen. Die Bruder-Konrad-Kirchengemeinde ist nicht nur wegen des eingeschränkten Blicks auf ihre Friedhofskapelle verschnupft. Auch die Aussicht, bei Beerdigungen zur Mittagszeit künftig lärmende, auf den Bus wartende Schüler vor dem Friedhofstor hören zu müssen, trägt nicht zur heiteren Gelassenheit bei. Darum wird sich die Stadt auf eine finanzielle Entschädigung einstellen müssen. Dem Vernehmen nach geht es um eine Pachtzahlung.

Grundsätzlich ist der Standort für einen Fahrgastunterstand an der Bruder-Konrad-Straße nach Ansicht der Stadt sinnvoll. Die Schule liegt auf der anderen Straßenseite, ebenso der Sportplatz und das Spexarder Bauernhaus. Vor allem ältere Leute seien froh, wenn der Bus kurz vor dem Friedhof halte, um Gräber von Verwandten zu pflegen oder um an Trauerfeiern teilzunehmen. Bislang stand an der Ecke Bruder-Konrad-Straße und In der Worth kein Wartehäuschen. Die Installation an dieser Stelle hat der Fachbereich Stadtplanung vorgeschlagen, der das neue Buskonzept mitentwickelt. Von Ende Mai an werden 123 neue Unterstände errichtet. Im Herbst werden die Fahrpläne umgestellt. (Westfalenblatt vom 13.5.2015)



Letzte Änderung: 12. April 2016