![]() | Seit 55 Jahren ein Dauerbrenner |
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Am Grill 2014 und heute noch aktiv: Eckard Jagalla (v.l.), Johannes Hollenhorst, Raimund Schmolka und Heinrich Lattka. |
Das Pfarrfamilienfest der Bruder-Konrad-Gemeinde gehört zu den festen Bestandteilen des Gemeindelebens in Spexard. Rund um den Kirchhof und im Pfarrheim wird gefeiert und der Erlös für den guten Zweck gespendet. So ist es gelebte Tradition seit dem ersten Fest 1970 und so soll es auch bleiben. Am zweiten Wochenende im September wird die diesjährige Auflage stattfinden. „Das Fest wird im gewohnten Rahmen stattfinden und eine Absage stand nie zu Debatte. Im Gegenteil, denn es muss die Gemeinschaft gefördert werden“, sagt Johannes Hollenhorst. Der Mitorganisator und „Motor“ der Katholischen Kirche in Spexard fördert das Gemeindeleben in Spexard. Als Mitglied im Gemeindeausschuss und im Kirchenvorstand Heilig Kreuz setzt sich der 69-Jährige seit Jahrzehnten für das kirchliche Leben in Spexard ein. „Die Veränderung der Gesellschaft und der Kirche macht sich natürlich auch bei uns bemerkbar. Wir sind aber in der Lage das Pfarrfamilienfest mit einem eigenen Festausschuss auf die Beine zu stellen und wollen es auch in Zukunft weiter organisieren“, sagt Hollenhorst, der sich auch für die Kirchenvorstandswahlen im Herbst noch einmal aufstellen lässt, um auch die kommenden Veränderungen im Erzbistum zu begleiten.
Die Tradition der Pfarrfamilienfeste geht auf eine Idee des Pastor Josef Davits (von 1965 bis 1991) und des damaligen Kirchenvorstandes zurück. Um den finanziellen Grundstock für den Bau einer neuen Kirche und eines neues Pfarrheims zu legen, regte der Pastor an, ein Fest zu Feiern. Das erst Pfarrfamilienfest war ein voller Erfolg und ist es bis heute geblieben. Auf der Wiese von Anton Stüker neben der Kirche wurde im ersten Jahrzehnt ein Zelt aufgestellt. Die kirchlichen Vereine und die Ortsvereine wie der SV Spexard und der Landfrauenverband halfen mit und stellten sich in den ehrenamtlichen Dienst.
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Ein Bild aus den Anfangsjahren der Pfarrfamilienfeste. |
Zehn Jahre nach dem ersten Fest wurde der Kirchbauverein aufgelöst. Wegen der Spendenbereitschaft und den Gewinnen aus den Pfarrfamilienfesten hatten die Spexarder ihren Beitrag zur Finanzierung der neuen Kirche erbracht. Durch den unermüdlichen Einsatz von Josef Davits, dem Kirchbauverein und dem Kirchenvorstand wäre der Neubau nie realisiert worden. Bereits vier Jahre nach der Kirchweihe (1974) war die neue Bruder-Konrad-Kirche bezahlt. „Die Kirche in Spexard haben wir selbst mitfinanziert. Für mich ist es eine Verpflichtung gegenüber meinen Vorgängern das Gotteshaus nicht einfach aufzugeben“, sagt Johannes Hollenhorst. Die Kirchensanierung von 2005 stemmten die Spexarder mit großen Eigenleistungen, Spenden und einem Zuschuss des Erzbistums.
Auf das Feiern verzichteten die Spexarder nicht als die Renovierungen bezahlt waren.Die Feste wurden weiter durchgeführt und die Erlöse alle die Jahre gespendet. Auf das Zelt wurde in den 1990er Jahren verzichtet und die legendären Kutschfahrten zu Stükers Hof verschwanden aus dem Angebot. Dafür brachten sich die Pfadfinder und die Messdiener stärker mit ein und das Pfarrheim wurde zum Tanzen genutzt. Nicht fehlen dürfen auf dem Pfarrfamilienfest die Reibekuchen der Spexarder Landfrauen, die seit Jahrzehnten zum kulinarischen Angebot gehören wie auch die Kuchentafel am Sonntag der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD). Das Platzkonzert der Spexarder Feuerwehrkapelle gehört seit 1970 zum Programm. Als katholische Kapelle von Gütersloh vor über einhundert Jahren gegründet, ist es für die Musiker mehr als eine Verpflichtung am Sonntag nach dem Hochamt aufzuspielen.
Nur einmal wurde das Fest räumlich verlegt. Weil die Räume des Pfarrheims beim Umbau der Kindertagesstätte Bruder-Konrad genutzt wurden, traf sich die Gemeinde 2012 für zwei Tage am Spexarder Bauernhaus. Als Spexard 1988 seinen 900. Geburtstag (die erste urkundliche Erwähnung 1088) feierte, verzichtete die Pfarrgemeinde zu Gunsten der Interessengemeinschaft 900-Jahre Spexard auf ihrem angestammten Termin und verzichtete auf das Fest. Wegen der Corona-Pandemie wurde 2020 und 2001 nicht gefeiert. Fest integriert in der Gemeinde und beim Pfarrfamilienfest sind die Landsmannschaften der Ostpreußen und Oberschlesier, die kulinarischen Spezialitäten aus der Pfanne und dem Grill beisteuern. Am 13. und 14. September wird das Pfarrfamilienfest in diesem Jahr gefeiert. Mit einem Gottesdienst wird es traditionell eröffnet. Im Pfarrheim spielt am ersten Abend eine Liveband und Bier aus Bayern ist wieder im Angebot. Leckere Speisen werden angeboten und der Eine-Welt-Kreis bietet eine Weinlaube an. Nach dem Hochamt am Sonntag gibt es wieder ein Platzkonzert. Die Kinderbelustigung erfreut die Gläubigen von morgen und die Grundschulen und Kindertagesstätten treten auf.