Passionsspiel in Bruder Konrad |
Die Kreuze in der St. Bruder Konrad-Kirche sind verhüllt. Die Heilige Woche steht unmittelbar vor der Tür. Am Abend des Palmsonntags wurde schon zum siebten Mal die Passion gespielt, also die Erzählung vom Leiden und Sterben Christi. Die Darsteller hatten sich im Vorfeld zu vier Proben getroffen. In diesem Jahr hatten Anne Eickhoff und Sarah Meiertoberens die Vorbereitung des Passionsspiels übernommen. Sarah Meiertoberens war sehr dankbar, dass so viele Zuschauerinnen und Zuschauer in die Kirche gekommen waren. „Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind. Nachdem wir unser Heiliges Spiel zweimal überhaupt nicht und letztes Jahr mit vielen Einschränkungen aufführen konnten, können wir heute das erste Mal seit drei Jahren ohne Einschränkungen spielen“ Zusammen mit den Kommunionkindern wurde zunächst der Einzug in Jerusalem dargestellt. Jesus wird feierlich begrüßt. „Hosanna dem Sohne Davids“ schreit die Menge. In der nächsten Szene fragt Judas nach der Bezahlung, wenn er Jesus den Hohepriestern ausliefern würde. Die Geschichte nimmt ihren Lauf. Am Donnerstag feiert Jesus zusammen mit seinen Jüngern das Paschamahl. Hier weiß er bereits, dass Judas ihn verraten wird. Nach dem Essen geht Jesus zusammen mit den Jüngern in den Garten Getsemani um dort zu beten. Er betet so lange, bis Judas mit vielen Männern kommt, um ihn zu verraten. Sie bringen ihn zum Hohen Priester, der ihn umbringen lassen will. Das Recht dazu haben aber nur die Römer, also bringen sie Jesus zum Statthalter von Jerusalem, Pontius Pilatus. Dieser stellt das Volk vor die Wahl: Er wird einen Mörder namens Barabbas freilassen oder Jesus. Das Volk soll entscheiden. Das Volk entscheidet, dass Barabbas freigelassen werden soll. Auf die Frage von Pilatus, was man denn nun mit Jesus anstellen solle, antwortet das Volk: „Ans Kreuz mit ihm!“. Nun wird Jesus mit einem schweren Holzkreuz auf der Schulter zum Berg Golgotha geführt. Unterwegs fällt er mehrmals unter der schweren Last und deshalb soll Simon von Cyrene, ein Bauer, Jesus helfen, sein Kreuz zu tragen. Es begegnet ihm Veronika, die ihm das Schweißtuch reicht, in dem das Gesicht Jesu zu sehen ist. Auf Golgotha angekommen, wird Jesus ans Kreuz gehängt, wo er schlussendlich stirbt.
Wortlos verließen die Darsteller die Kirche. Ergriffen von der beeindruckenden Vorstellung sparte sich das Publikum den Applaus. Sarah Meiertoberens hatte darum zu Anfang gebeten. Die jungen Darsteller spielten die Passion nur mit Gestik und Mimik. Die Texte lasen Manuel Eickhoff, Sarah Meiertoberens, Ylvi Stenzel und Daniela Schaller. Den Text des Jesus sprach Vikar Markus Henke. Die Hauptrolle, den Jesus, spielte Linus Buschman bereits zum zweiten Mal. In weiteren Rollen agierten Julia Carausse als Pontius Pilatus, Jonathan Schaller als Petrus und Silas Buschmann als Judas. Die anderen Schauspieler spielten Soldaten und kleinere Nebenrollen. Barbara Pawelczyk begleitete die Passion an der Orgel. Dass die Passionsspiele sich solch großer Beliebtheit erfreuen, liegt sicherlich auch daran, dass sich die jüngeren Gemeindemitglieder die Passion so besser vorstellen können, als wenn sie in verschiedenen Rollen einfach nur vorgelesen würde. (Jan Hermann Ruthmann)