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Jecke Polonaise von Stuhl zu Stuhl

 
Historisch-humorvolle Religionsstunde: Schülerin Anni (Maria Kötter, rechts) hat Frooilein Lehrerin (Petra Stelter) eine Mettwurst mitgebracht. Diese und auch alle anderen Programmbeiträge beim KFD-Karneval in Spexard bekamen viel Applaus.

„Auf die Tische, in die Hände“ – 120 bunt kostümierte Frauen schicken im Spexarder Bauernhaus eine Rakete nach der anderen in die Luft. Es ist Weiberfastnacht – und das feiern sie gebührend, zu späterer Stunde auch ausgelassen. Einmal mehr ist es der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) St. Bruder Konrad gelungen, ein großartiges vierstündiges Programm auf die Bühne zu bringen. Jung und Alt aus verschiedenen Gruppen des Ortsteils zeigten Tänze und humorvolle Sketche. Selbst Präses Vikar Markus Henke beteiligt sich. Er findet auch auf karnevalistischem Terrain die treffenden Worte. Mit Alltagswitz und Interna aus dem Ortsteil sorgt er mit dem Spexarder Urgestein Helga Stöhr für viel Gelächter. Die „Weiber“ hatten die Tische mit allerlei Köstlichkeiten gedeckt. Zwischen langen Tischreihen fanden sie keinen Platz zum Tanzen, wohl aber auf den Stühlen. Da führte selbst eine Polonaise von Stuhl zu Stuhl. Nach dem letzten der zehn Programmpunkte enterten sie die Bühne. Die Weiberfastnacht ging in die heiße Phase.

Das Bühnenprogramm hatte mit den jüngsten Akteuren begonnen. Eine bunt zusammengewürfelte Kindergruppe im Alter von vier bis acht Jahren zeigte ein Gallierspektakel mit Asterix und Obelix, geleitet von Kerstin Westhoff. Zwei Spexarder Mädchen, 17 und 16 Jahre alt, begeisterten mit einem Quiz. Marie Exner wusste jede Frage von Moderatorin Annemarie Rautenberg fast richtig zu beantworten – aber mit verblüffendem Inhalt. Köstlich. Wunderbar gelungen auch ein Sketch aus einem Bahnabteil. Anja Kahlert überzeugte als „Grande Dame“ und schaffte es tatsächlich, mit herrlich angewidertem Gesichtsausdruck ihrer Mitreisenden (Karin Stüker), einer Frau „von’s Land“, Gefälligkeiten zu erweisen. „Wie lange waren Adam und Eva im Paradies?“ fragte „Frooillein“ Lehrerin (Petra Stelter) beim nächsten Vortrag, einer historischen Religionsstunde. „Bis zum Herbst“ so die Antwort. „Warum gerade bis zum Herbst?“ „Weil dann die Äpfel reif werden“, so die Antwort der passend gekleideten Schüler: Hedwig Bartonischek, Maria Kötter, Rita Kordwittenborg (KFD-Sprecherin), Agnes Mertens, Petra Steinkamp und Marion Winter.

Der Jungschützenthron glänzte mit Rotkäppchen und dem bösen Wolf. Mit treffenden Musiktiteln bekam das Kindermärchen einen völlig neuen Inhalt. Die Gäste jubelten ebenso wie beim Vortrag von Frieda (Vikar Markus Henke, ergraut mit Knoten im Haar) und Anneliese (Helga Stöhr). Die beiden wollten bei Olaf auf’m Saal eine Revue „Spexard on ice“ veranstalten – eine Weltpremiere. Dann merkten die Leute nicht, dass es so kalt sei. Tanzgarde und Solomariechen Sevi Toulkoridou vom Kattenstrother Karnevals Club zeigten Gardetänze. Junge Spexarderinnen begeisterten mit einem Elvis-Tanz, die KFD-Damen mit einem Rock’n’Roll. Und: Eine Gruppe der Schützenbruderschaft tanzte als „Helene Fischer mit Traumtänzer“ atemlos durch die Nacht.
(Die Glocke vom 14.2.2015)



Letzte Änderung: 21. Februar 2016