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Die Grenzen zu Verl und Varensell wurden kontrolliert

 
Die Schntgänger am Varenseller Weg

Heutzutage ist es dank moderner Technik kein Problem, Grenzziehungen exakt festzulegen. In früherer Zeit war das wesentlich schwieriger. Mit Schnatgängen wurden die Grenzen und Grenzsteine kontrolliert, und eventuelle Grenzüberschreitungen angemahnt. Der Heimatverein Spexard hat die Tradition der Schnatgänge wieder aufleben lassen, und bot seinen Mitgliedern einen Gang entlang der Grenze zu Verl und Varensell an.

Das heute hinter der Autobahnanschlussstelle an direkt Verler Straße die Grenze der ehemaligen Gemeinde Spexard entlang ging, und das Industriegebiet am Ölbach wo Bertelsmann und Westaflex zu Hause sind, bis zur kommunalen Neureform 1970 zum alten Amt Verl gehörte, ist vielen unbekannt. Auch die Versuche der Verler in den sechziger Jahren die Determeyersiedlung einzugemeinden war vielen der fleißigen Wanderer neu. Bereits zum dritten Mal führte der Heimatverein Interessierte an der einstigen „Schnat“ entlang, und gab geschichtliche Information zur Höfe – und Flurgeschichte Spexards. Nach erreichen der Verler-Grenze am Lupinenweg ging es am Ölbach entlang zum Hof Küster. Der Ölbach ist über eine Strecke von sieben Kilometern Grenzfluss bis zum Brockweg am Gestüt Ravensberg, und das bereits seit der Festlegung der Grenzen von 1583. Es war die alte Grenze zwischen dem Amt Reckenberg und der Grafschaft Rietberg. Dort wo bis 1890 auf dem Hof Küster eine Mühle stand, wurde eine Kaffeepause eingelegt. Alte Grenzsteine konnten leider nicht mehr entdeckt werden. Diese mit den Wappen der Landesherren zierenden Steine aus dem 18. Jahrhundert wurden oftmals geklaut, und zieren heute leider so manchen Vorgarten. In früherer Zeit war bei Küsters am Ölbach dort die Badeanstalt von Spexard, wo sich an sonnigen Sommertagen bis zu 500 Menschen erfrischten, und bei Lehrer Weweler das Schwimmen gelernt haben. In diesem Bereich hat der bei Lipperreihe entspringende Bach trotz Regulierungen, Begradigungen und Entsandungen sowie der allgemein in den letzten Jahrzehnten eingetretenen Umweltverschmutzung, seinen landschaftlichen Reiz nicht verloren.

Durch die „Worth“ ging es dann auf’s Brock an den alten Meierhöfen Spexard-Künnepeter und Bürenheide vorbei zur Endstation an den Fischteichen am Plümersweg. Die letzte und vierte Etappe wird im kommenden Jahr an den Grenzen von Lintel, Kattenstroth und Sundern vorbei führen.



Letzte Änderung: 10. August 2005