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Heimatfreunde auf Zeitreise zu den Meierhöfen

 
Der Zimmermann Wolfgang Stiens zeigte den Spexardern sein besonderes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1802.

Der Heimatverein Spexard hat seine geschichtlichen Wanderungen zur Entdeckung der Historie des Ortsteils fortgesetzt. Bei der 7. Auflage ging es um die Geschichte und die Entwicklung der vier Meierhöfe. Die Teilnehmer tauchten bis in die Zeit um Kaiser Karl dem Großen ein. Zum Abschluss der Exkursion zeigte Holzbildhauer und Zimmermann Wolfgang Stiens sein besonderes Fachwerkhaus auf dem Meierhof Spexard. Das lange Zeit als Schafstall genutzte Haus von 1802 ist nämlich ein sehr seltenes Fachwerkdoppelhaus in dem zwei Familien lebten.
Die Wanderung über die vier Meierhöfe der einstigen Bauernschaft hatte am Spexarder Bauernhaus begonnen. Durch die „Worth“ ging es zum Hof Künnepeter (heute Spexard) der die Hausnummer 1 trägt. Das älteste Gebäude Spexards, ein Stall von 1616 und der Kornspeicher von 1673 konnten besichtigt werden. Der zweite Anlaufpunkt war der direkt angrenzende Meier Bürenheide, der in früheren Zeiten die Hausnummer 3 trug.

 

Die Heimatforscher gehen davon aus, dass im frühen Mittelalter eine Teilung stattgefunden hat und diese beiden Höfe entstanden sind. Die dritte Anlaufstation war der Meierhof Ameling (heute Determeyer). Bei dieser Hofstelle könnte es sich um die Älteste in Spexard handeln. Der Hof wird um 800 entstanden sein. Seine erst urkundliche Erwähnung wird auf das Jahr 1088 datiert. Die früherer Gräfte, die den stattlichen Hof umgeben hat, ist noch in Teilbereichen nachzuvollziehen. Die Besiedlung von Spexard wird vom benachbarten Gut Schledebrück in Rheda-Wiedenbrück beeinflusst worden sein. Bereits zu Zeiten von Frankenkönig Karl lebten auf dem so genanten Oberhof der Region die ersten Bauern, die später im Umkreis siedelten und die Bauernschaften um Gütersloh enstehen ließen. Die Zeitreise in das früherer Leben der Spexard endete dann auf dem Meierhof Spexard. Der durfte als einziger das im 12. Jahrhundert eingeführte Recht des Meiers ausüben. Der Meier trieb von den Landwirten seiner Bauernschaft die an den Grundherren abzuführenden Steuern ein. Mehr als siebenhundert Jahre bis zur Bauernbefreiung 1854 waren die Spexarder Eigengehörige und mussten sich ihrem Grundherren unterwerfen.



Letzte Änderung: 3. September 2009