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Auf den Wegen von Boso in Spehtashard

 
Der Imker Alfred Kaupenjohann demonstrierte bei der Wanderung des Heimatvereins Spexard die Arbeit der Bienen in den Waben.

Der Honig galt im alten Ägypten als die Speise der Götter. Der erste nachweisbare Imker aus Spexard war der Bauer Boso to Spehtashard, der in einer Steuerliste des Kloster Herzebrock um 1088 genannt wird. Boso musste den Honig als Abgabe an die Kirche abführen. Der Heimatverein Spexard begab sich bei seiner jährlichen Wanderung auf die Spuren des ersten urkundlich erwähnten Spexarders und der Entstehung von Honig.
Nach einem kurzen geschichtlichen Einblick in die Geschichte der Urhöfe des südlichen Ortsteils gingen die Wanderfreunde zum Hof Determeyer, auf dem vor rund 920 Jahren Boso gelebt hat. Die Hofstelle hieß später Ameling und seit Mitte des vorletzten Jahrhunderts durch Einheirat Determeyer und ist seit dem Frühmittelalter im Familienbesitz. Noch vierhundert Jahre nach der ersten Erwähnung mussten die Amelings jährlich zwei Eimer Honig an das Kloster Herzebrock abführen. Die ersten Zeugnisse der Bienenhaltung auf Deutschen Boden stammen bereits aus der Zeit um 500 vor Christi Geburt. Aus dem Mittelalter sind bereits viele bienengesetztliche Regelungen bekannt.

 
Einige Wanderer erlebten die Bienen von Imker Alfred Kaupenjohann hautnah.

Der Imker Alfred Kaupenjohann aus Rietberg-Bokel, einer von 80.000 in Deutschland, demonstrierte die Entstehung von Honig auf dem Hofgelände von Heinrich Determeyer und erklärte an einem aufgestellten Bienenvolk die Arbeitsweise der Bienen. Rund 40.000 Bienen leben in einem Volk und sammeln den Nektar ein, der später zu Honig und weiteren Naturprodukten verarbeitet wird. Die Bienen wurden direkt bei ihrer Arbeit in der Honigwabe beobachtet. Die Spexarder konnten den frisch erzeugten Honig gleich kosten und noch Proviant für den zweiten Teil der Wanderung sammeln. Das Ohlbrock wurde über die Straße Im Brock, die zu den ältesten Wege Spexards gehört und einst als Kirchenweg nach Wiedenbrück diente, durchgequert. Das Ohlbrock wurde bereits 1052 urkundlich erwähnt. Hier traf sich nachweislich ab 1511 die Gerichtsbarkeit und urteilte jährlich am Freitag nach Fronleichnam. Die Menschen mussten unter anderem Strafgelder bezahlen. Am 1. Juli 1758 besiegten im Ohlbrock, welches heute zu den Städten Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück gehört, fünf preußische Husarenschwadrone zwei französische Regimenter. Zu dieser Zeit bestand das Ohlbrock aus Wald, Wiese und Weise und wurde überwiegend zur Viehhaltung und Holzgewinnung genutzt. Ab 1830 wurde das Land an die Bauern der umliegenden Bauernschaften aufgeteilt und wird heute als Grünfläche genutzt und steht teilweise unter Naturschutz. Der letzte Weg der Wanderung führte den Heimatverein zur Sportanlage des Reitervereins Sundern-Spexard in den westlichen Teil der früheren Gemeinde. Der Vereinsvorsitzende Rudolf Petermann stellte den Verein, der sein Domizil auf dem Hof Frenz am Rothaarweg hat, vor und bei einem gemeinsamen Grillabend klang der Wandertag aus.



Letzte Änderung: 22. Oktober 2011