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Närrisches Rosenmontagsfrühstück der Spexarder Landfrauen

 
Glänzten mit dem „Pappkartonsong“: (v. l.) Anni Werningkamp, Ulla Geldmacher, Elisabeth Westhoff, Erika Rodenhagen und Margret Wülling.

Die Stimmungsraketen, die die närrischen Landfrauen gestern, am Rosenmontag, im Spexarder Bauernhaus abfeuerten, waren bis weit ins Spexarder Land zu hören. Auf Einladung des Landfrauenverbandes waren weit mehr gekommen als im vergangenen Jahr. Das „närrische Frühstück“, vorbereitet von den Vorstandsmitgliedern, war Gaumengenuss pur und erfüllte echte Herzenswünsche. Später standen Faschingskrapfen als Stimmungsmacher auf dem Tisch. Vorsitzende Rita Beckebans eröffnete die „Rosenmontagsparty mit Schwof und allem Drum und Dran“, die im Handumdrehen zum Selbstläufer wurde.

Die Volkstanzgruppe der Landfrauen war nicht wiederzuerkennen: Statt mit traditionellen Dirndeln traten sie mal als Western-, mal als Disco- und sogar als Rockergirls auf. „Was wären wir nur ohne unsere Tanzgruppe!“, lobte Rita Beckebans und erinnerte an das erste Jubiläum der Tänzerinnen, das 25-jährige Bestehen im Jahr 2007. Für die Tanzmädels zündeten die ersten Raketen. Helga Stöhr reichte ein Gläschen „Roten“ und rief damit den Spruch von Vikar Beisler in Erinnerung: „Diese Landfrauen, die können was vertragen.“

 
Ein Ass in der Bütt: Helga Stöhr begeisterte die Närrinnen.

Ein Szenenwechsel bescherte den Närrinnen der kleine Einakter „14 Kinder sind genug“. Die altgedienten Theaterspielerinnen Rita Coesfeld und Hedwig Bartonitschek brillierten als von Fruchtbarkeit geplagtes Ehepaar. Ratsuchend wandten sie sich an Pfarrer Michael Karsten, der dem vielfachen Vater riet, zukünftig auf dem Heuboden zu übernachten. „Wenn das hilft, dann komme ich heute Abend sobutz mit“, reagierte die 14-malige Mutter. „Jedes Jahr ein Kind, jedes Jahr ein Kind, bis es 24 sind“, stimmte der Saal an, der schon restlos aus dem Häuschen war.

Mit dem „Song vom schönen Pappkarton“ kamen Disco-Girls auf die Bühne (Anni Wenningkamp, Ulla Geldmacher, Elisabeth Westhoff, Erika Rodenhagen, und Margret Wülling). Josefa Becker, eine der erfahrensten Humoristinnen, wurde mit viel Vorschussapplaus begrüßt. Sie sang ein „Lob- und Leidlied auf die bösen Buben“, zum Beispiel auf Socken, die sich partout nicht an ihr Versprechen auf dem Etikett halten wollen. Margret Wülling überzeugte wenig später davon, dass sie im gesamten Haushalt mit nur einer Schüssel auskommt: „Darin wird Salat gewaschen, Füße und auch Socken.“ Büttenrednerin Helga Stöhr wagte mit weiteren Kalauern einen kritischen Blick auf den Umgang mit den Senioren in unserer Gesellschaft. Die Seniorin, die Hals über Kopf ausgebüchst und nur knapp der Kontrolle der Seniorenheimleiterin entkommen war, erklärte: „Zweimal in der Woche ist bei uns Apfeltag – heute ist wieder so einer!“ Als sie sich beschwerte, weil der Heimarzt sie „splenternackt“ ins Moor schickte, musste sie sich anhören: „Was willste denn, dann kannste dich schon mal anne feuchte Erde gewöhnen.“ Die Närrinnen wollten Helga nicht aus der Bütt lassen. Doch vor der Tür standen noch weitere Akteurinnen, die ebenso gefeiert wurden wie ihre Vorgängerinnen. (Neue Westfälische vom 5.2.2008)



Letzte Änderung: 25. März 2008