![]() | Heidnischser Brauch lockte wieder Hunderte |
Regen und Wind schockte die Osterfeuerbesucher am Sonntag nicht. Zu Hunderten säumten sie wieder, teils mit Gummistiefeln, Öljacke und Regenschirm ausgerüstet, das Spexader Osterfeuer. Der schöne Brauch sich mit Freunden und Verwandten vor der lodernden Flamme zu treffen, und ein kühles „Blondes“ zu trinken, bleibt ungebrochen.
Vor dem Spexarder Bauernhaus versammelten sich wieder mehrere hundert Bürger zum Osterfeuerbrauch. Seit 1990 lässt es der Heimatverein lodern. Bei Bratwurst und Bier zog es die Menschen bei einsetzendem Regen aber schnell in das alte Fachwerkgemäuer. Entzündet wurde das Feuer von Pfarrer Michael Karsten und seinen Messdienern. Die hatten das Feuer mit Fackeln von der Osterkerze in der Bruder-Konrad-Kirche hergetragen. In der Ostervesper am Sonntagabend war das Feuer geweiht worden, und nach einem Gang über den Friedhof zum Bauernhaus gebracht worden. Eigentlich ist das Feuerspektakel ein heidnischer Brauch, der seit der Mitte des 8. Jahrhunderts überliefert ist. Wenn die Sonne nach dem Winter wieder höher stieg und Frost und Schnee vertrieb, entzündeten die Menschen Frühlingsfeuer, mit denen das neue Leben begrüßt wurde. Besonders die Westfalen haben diesen Brauch, der seit dem 15. Jahrhundert schriftlich belegt ist, mit dem Osterfest verbunden – bis heute.