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125 Jahre Musikzug Spexard

 
Das Foto zeigt die Katholische Kapelle 1922. Die Kapelle wurde nach dem Bau der neuen Pankratiuskirche gegründet. Später kam es zu einer Fusion mit der Feuerwehrkapelle Spexard.

Der Musikzug Spexard der Freiwilligen Feuerwehr zeigt sich 125 Jahre nach der Gründung nicht als verstaubte Kapelle sondern als junges und dynamisches Orchester. „Die Jugendarbeit liegt uns dabei sehr am Herzen“, ist der Vorsitzende Jörg Bartonitschek stolz auf das Hauptorchester mit 62 Musikern und den zwei Nachwuchsgruppen. Der Altersdurchschnitt beträgt stolze 26 Jahre.
Die Gründungsmitglieder der 1890 aus dem Umfeld der Pankratiuskirche entstandenen Kapelle waren damals junge Männer. Die Kirche war neu gebaut worden und der Pfarrer Laurentius Becker gründete eine Blaskapelle. Es wurden Gottesdienst und Prozessionen gespielt. Die Männer kamen vorwiegend aus Kattenstroth und Spexard und musizierten unter dem Namen „Katholische Kapelle“. Ihr erster Leiter war Dirigent Bresky. Bis zum 1. Weltkrieg erlebte das Orchester einen regen Aufschwung. Als die Musiker zu den Waffen gerufen wurden, ruhte das Vereinsleben. Mit dem neuen Leiter Hubert Poggenpohl gab es 1919 einen Neuanfang. In Spexard kam 1925 auf der Abschiedsfeier des Polizeibeamten Stükerjürgen die Idee auf, eine Kapelle zu gründen. Der erste Leiter der Feuerwehrkapelle war Martin Gentejohann. Die Musiker der Feuerwehrkapelle spielten gleichzeitig in der Katholischen Kapelle. Die kirchlichen Kapellen standen in der Zeit des Nationalsozialismus unter politischen Druck. Der Zusammenschluss der beiden Kapellen unter dem Dach der Feuerwehr wurde 1934 beschlossen. Die Musiker trugen die Feuerwehruniform und brauchten ihre kirchliche Bindung nicht aufgeben. Noch heute hat der Musikzug Spexard eine Bindung zur Pankratiusgemeinde und spielt jährlich die Fronleichnamsprozession. Die Prozession in Spexard findet deswegen immer erst am Sonntag nach Fronleichnam statt. Nur einige Jahre nach der Fusion wurde die Blasmusik in den Kirchen von den Nazis verboten. Weshalb jedoch ab 1942 wieder zu Prozessionen aufgespielt werden durfte, wird eines der Rätsel brauner Machtpolitik bleiben. 1945 betrug die Personalstärke nur noch 13 Mann.
Das erste Konzert nach dem 2. Weltkrieg wurde 1946 gespielt und ab 1949 spielte man wieder unter der Dach der Feuerwehr Spexard. Die Kapelle war einige Jahre in zivil aufgetreten und trug als Kopfbedeckung einen Zylinder. Zum Dirigent wurde am 20. April 1950 Heinz Eichhoff gewählt. Die Kapelle wurde verjüngt. Auf Schützenfesten und Tanzveranstaltungen machte sich der Musikzug über Jahrzehnte einen Namen. 1987 übernahm Reinhard Eickhoff den Taktstock von seinem Vater. Für ein Jahr leitete Burkhard Rudolph die Blauröcke bevor der heutige musikalische Leiter Jörg Niggenaber 1994 zum Stabführer berufen wurde.

 
Der Musikzug Spexard ließ sich für das Jubiläumsbuch 925 Jahre Spexard vor dem Feuerwehrgerätehaus an der Verler Straße ablichten. Das Jubiläumskonzert findet in den Fahrzeughallen der Freiwilligen Feuerwehr Spexard statt.

Anknüpfend an alte Traditionen geht der Musikzug Spexard seit der Stabführung neue Wege. Aus dem Neujahrkonzert wurde 2007 das Frühlingskonzert, welches nunmehr zum Frühlingsanfang eines jeden Jahres an zwei Terminen moderne und klassische Stücke darbietet. Im Advent wird an zwei Abenden ein Weihnachtskonzert in jährlich wechselnden Kirchen gespielt Auch das jährliche Adventsblasen in der Vorweihnachtszeit gehört zum festen Bestandteil des musikalischen Ablaufs. Neben den festen Terminen im Kalender des Musikzuges Spexard erfolgen Auftritte zu kirchlichen Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Gemeindefest, der Hubertusmesse oder zu Weihnachten. Als musikalische Begleitung der ortsansässigen Vereine zu ihren Festen ist der Musikzug nicht wegzudenken. Am Repertoire wurde seit den Neunziger Jahren immer wieder gefeilt. Neben Marschmusik und geistlicher Musik stehen Rock - und Popklassiker ebenso auf dem Programm wie klassische Arrangements. Neben dem Hauptorchester spielt das Vororchester eine große Rolle im Musikzug. Seit 2009 führt Silvia Manski junge Musiker an verschiedene Instrumente und an das Musizieren heran. Seit 2011 werden Kinder durch die musikalische Früherziehung und Blockflötenunterricht von Bettina Niggenaber und Steffi Kleinegreber an die Musik herangeführt.

Das Jubiläumskonzert findet am Samstag, 14. März, ab 19 Uhr und am Sonntag 15. März, ab 18 Uhr im Feuerwehrgerätehaus an der Verler Straße statt. Der Eintritt kostet 8 Euro. Für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren ermäßigter Eintritt für 4 Euro. Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren.



Letzte Änderung: 12. April 2016