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Letzter Gottesdienst vor der Kirchensanierung

 
In der leeren Kirche wurde am 10. April der letzte Gottesdienst vor der Sanierung gefeiert.

Der Ortsteil Spexard hat am Sonntag wieder seine starke Gemeinschaft untereinander eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zum letzten Gottesdienst vor der umfangreichen Sanierung der Bruder-Konrad-Kirche war das Hochamt sehr gut besucht. Anschließend wurde auf der „Abbruchparty“ das Spendenkonto der katholischen Kirchengemeinde um Pfarrer Michael Karsten mit EUR 4.700,- gefüllt. Weiter gehen in dieser Woche die ehrenamtlichen Arbeiten, mit der mehrere zehntausend Euro eingespart werden.

„Ich will sie nicht lange mit einer Predigt aufhalten.“ Michael Karsten hielt den Gottesdienst „im Stehen“ schnell ab. Weil die Bänke bereits am Montag ausgeräumt wurden, musste die Gläubigen stehen. „Es ist eine merkwürdige Messe heute. Der Raum ist so groß und die Menschen klammern sich alle an die Wand“, sagte Karsten, der allerdings Verständnis dafür hatte. „Wir brauchen halt einen Rückhalt.“ Einen Rückhalt soll demnächst wieder die renovierte Kirche sein, die dann mit einer neuen Heizung, neuem Dach und der alten Bestuhlung ab Juni wieder zur Verfügung steht. Einen Tag nach der Beisetzung von Papst Johannes Paul II schlossen die Spexarder den Heiligen Vater noch einmal in ihr Gebet ein. Die Messdiener verteilten am Ausgang die in der katholischen Kirche üblichen Totenzettel mit einem Bild des verstorbenen Stellvertreter Christi.

 
Johannes Hollenhorst (links) vom Kirchenvorstand informierte interessierte Gemeindemitglieder über die Pläne.

Die kirchlichen und weltlichen Vereine der Gemeinde, allen voran die St. Hubertus Schützenbruderschaft, hatten die anschließende Party rund um Kirche und Pfarrzentrum organisiert. „Heute wollen wir das Spendenkonto kräftig füllen“, sagte Brudermeister Franz Spexard in seiner kurzen Eröffnungsrede. Bier und Schnaps floss an den Theken. Zwei Fässer Bier wurden noch gespendet. Die Detmolder Brauerei Strate und Pfarrer Michael Karsten, der am Sonntag seinen Geburtstag feierte, ließen sich nicht Lumpen beim Gerstensaft. Bratwürstchen und Pommes wurden ausgegeben, und die Landfrauen backten wieder ihre leckeren Reibekuchen. Im Pfarrheim gab es Kaffee und Kuchen. Den musikalischen Teil lieferte die Feuerwehrkapelle Spexard. Die Besucher konnten sich gegen einen Umkostenbeitrag ihre Wunschlieder spielen lassen. Am Nachmittag trat noch der Chor des Kreislandfrauenverbandes und die Tanzgruppe der Landfrauen auf. Für die Kleinsten der Gemeinde war der Kindergarten Bruder-Konrad und die Pfadfinderschaft zuständig.

Ihren körperlichen Einsatz außerhalb der Theken hatten die zahlreichen Helfer bereits unter der Woche geleistet. Am Montag räumten zwei Dutzend Schützenbrüder die Kirche aus, zimmerten aus Sperrholz Kisten für Orgel und Altar und bereiteten die weiteren Arbeiten fort. „Alles ist zügig abgelaufen. Ich bin begeistert von der Hilfsbereitschaft“, sagte Günter Melzer, der die ehrenamtlichen Arbeiten im Gotteshaus organisiert und leitet. „So sparen wir mehrere zehntausend Euro ein.“ Auch in der zweiten Woche gehen die Tätigkeiten der Helfer weiter. Die Feuerwehr rüstet das Kircheninnere ein und mit den Schützen wird die Deckenbekleidung aus Holz abmontiert. Von den Flachdächern wird der Kies abgetragen und die „Tiefbauabteilung“ der Bruderschaft wird einen neuen Graben für die Heizung schmeißen.



Letzte Änderung: 31. Mai 2005