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Familientreffen auf dem Eickhoff-Hof in Spexard

Aus ganz Deutschland und sogar von den britischen Inseln reisten etwa 100 Angehörige an. Dieser Tag war für Jung und Alt, vom Neugeboren bis zur Ältesten der Familie von Hedwig Werner, geborene Eickhoff, ein Festtag. Sieben Familien und vier Generationen treffen alle fünf Jahre aufeinander.

Auch diesmal wurde auf dem Hof gespielt, platt „geküart“ und gefeiert. Bei Kaffee und Kuchen wurde manche Geschichte erzählt, gelacht über die Streiche, die an die Kindheit erinnerten. Immer schon wurde das Spiel im Freien groß geschrieben. Und immer schon maßen sich natürlich die Kinder mit den Erwachsenen, sei es im Sackhüpfen, Dosen werfen oder dem Fangspiel „Pull an“. An diesem Samstag versuchte jeder, mit dem Stapeln von Getränkekisten neue Rekorde aufzustellen. Ob als ältester Teilnehmer, als mutigstes Kind oder als bester Kletterer war dabei egal.
Der höchste Turm maß 6,72 Meter mit 21 Kisten, und wurde von Malte aus Freiburg erbaut und dabei gleichzeitig in schwindelnder Höhe in Ballance gehalten, ehe er unter dem tobenden Applaus der Zuschauer zusammenstürzte. Damit nichts passieren konnte, waren die Kletterer professionell angeseilt und abgesichert.
Der Abend klang am Lagerfeuer mit Gitarre und Gesang aus. Für alle war klar, dass man sich auch in Zukunft hier im Zentrum der Familiengeschichte treffen wird, wenn es wieder heißt: „Pull an für die Eickhoffs“.

Die Geschichte begann für die Eickhoffs, als Gregor und Christine Eickhoff am 5. Juni 1882 den Bauernhof in Spexard kauften. Sie zahlten 3.300 Mark an die Witwe Ruhenstroth, deren eigene Kinder ausgewandert waren. Für 1,80 Mark Tageslohn musste ein Mann damals zwölf Stunden arbeiten. Durch den Kauf des eigenen Hofes erwarb der Landwirt Eickhoff das Wahlrecht (eine Stimme) in der Gemeinde Spexard. Den reicheren Bürger des Ortes standen zwei oder drei Stimmen zu.
Das Anwesen, welches noch heute bewohnt wird, lag auf sandigem Boden, umstanden von alten Eichen und Fichten. Das eigentliche Wohnhaus war so baufällig, das Bauer Gregor Angst hatte, die Bäume vor dem Haus zu fällen und dieses dem Wind auszusetzen Ein altes Kötterhaus, das er vom Hos Coesfeld als Übergangswohnhaus auf dem Grund aufbaute, diente später als Schweinestall. Ein neues Haus wurde einige Jahre später in Angriff genommen, das noch heute zum großen Teil steht.
(Neue Westfälische vom 26.6.2007)



Letzte Änderung: 27. August 2007