Es tut sich was am Spexarder Krug |
Das Gelände am Spexarder Krug soll überplant werden. Erste Entwürfe liegen nun vor. |
Nach vielen Jahren des Stillstands tut sich was am Spexarder Krug. In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauen und Immobilie am 22.03.2022 wird über den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 281 „Verler Straße/Bruder-Konrad-Straße“ beraten. Bereits 2021 hat Joseph Schrull die Plangebietsflächen des Spexarder Krugs sowie Gerds Bankstube, die SB-Geschäftsstelle der Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG und weitere Flächen rund um das Gelände des ehemaligen „Spexarder Krug“ erworben. Der Stadt wurde nun ein städtebauliches Entwicklungskonzept mit einer intensiven und eher kleinteiligen Nutzungsmischung vorgelegt, dass in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro GJL Architekten Grube Jakel Löffler PartGmbB entstanden ist. Vorgesehen ist eine städtebauliche Neustrukturierung des Plangebiets mit vier Baukörpern in Form einer Hofstruktur („Spexarder Höfe“) und mit gemischten Nutzungsstrukturen im Sinne einer „neuen urbanen Mitte“ für Spexard.
Auf dem Gelände des Spexarder Krugs (Verler Straße/Ecke Bruder-Konrad-Straße), soll das Projekt „Spexarder Höfe“ entstehen. Die Spexarder Höfe wurden mit dem Ziel entwickelt, eine neue Mitte für Spexard zu schaffen. Ein Urbanes-Zentrum, wo Dinge des täglichen Lebens mit Wohnen kombiniert werden. Einem Ort, an dem sich Jung und Alt vermischt und das Thema Mobilität eine wichtige Rolle spielt. Ein Projekt mit hohen Ansprüchen an Umwelt- und Sozial-Richtlinien. Um sich an die örtliche Verkehrssituation anzupassen, ist eine Vier-Kant-Hofbebauung vorgesehen, die sich architektonisch und städtebaulich in die Umgebung einfügt. Der durch die Art der Bebauung entstandene Innenhof erhält Aufenthaltsqualität und dient als Ruhepol für die Umgebung. Die Gebäudestruktur ist wie folgt geplant:
GB1
Ein Gebäude mit gewerblicher Nutzung für das tägliche Leben. Im gesamten Erdgeschoss soll Gastronomie mit großzügigem Außenbereich im Innenhof realisiert werden, im ersten und zweiten Obergeschoss Praxis- und Büroräume. Weiterhin ist ein Staffelgeschoss mit Büronutzung vorgesehen.
GB2
Das heutige Bestandsobjekt mit Backstube, Bankautomat und Büronutzung im Erdgeschoss sowie sechs Wohnungen im ersten Obergeschoss soll aufgestockt werden. Durch eine weitere Etage mit sechs Wohnungen analog dem ersten Obergeschoss passt sich das Bestandsgebäude an die neue Bebauung des Areals der Spexarder Höfe an.
GB3
Urbanes freies Wohnen für alle, die gerne in Spexard leben möchten. Im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Obergeschoss, sind insgesamt rund 24 barrierearme Wohnungen projektiert.
GB4
Die soziale Komponente des Projekts. Im Erdgeschoss sind Flächen für eine Apotheke und kleinere Gewerbeeinheiten neben altersgerechtem Wohnraum vorgesehen. Im gesamten ersten Obergeschoss ist geförderter Wohnraum projektiert, im zweiten Obergeschoss betreutes Wohnen mit Pflege, um die älteren Menschen im Ort zu versorgen. J. Schrull GmbH | Presseinformation 10.03.2022 | Bauprojekt Spexarder Höfe 2 / 3
Das geplante umfangreiche Mobilitätskonzept beinhaltet eine Haltestelle für die TWE und den Shuttle-Bus der Stadtwerke Gütersloh, eine Tiefgarage mit über 100 Stellplätzen (kostenlos für alle Besucher), zusätzliche Außenstellplätze und eine Vielzahl an Fahrradstellplätzen. Für die E-Mobilität sind ergänzend zu den E-Ladesäulen auch Super-Charger Ladestationen vorgesehen. Die Gebäude werden nach KfW-Standard errichtet. Weiterhin ist ein Gründach mit PV-Anlage vorgesehen und die Energie soll aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen werden. Eine umfängliche qualifizierte Begrünung des gesamten Geländes, ergänzt durch die Möglichkeiten der E-Mobilität und weiterer „Sharing-Angebote“ sind fester Bestandteil des Projektes.
Stimmen zum Projekt |
„Wir haben uns frühzeitig mit der Bürgerinitiative „Initiative für Spexard“, der Gütersloher Verwaltung und der Politik abgestimmt, um gemeinsam ein schlüssiges Konzept für diesen Standort zu erarbeiten. Über das Ergebnis freue ich mich sehr. Die Spexarder Höfe können eine neue urbane Mitte für Spexard werden“, so Herr Schrull zu dem Projekt. „Wir sind bereits im Gespräch mit einigen Mietern, insbesondere mit Ärzten, Apothekern, Pflegediensten und Gastronomie.“
„Die Bürgerinitiative steht dem Projekt Spexarder Höfe sehr positiv gegenüber. Allein die Tatsache, dass der neue Eigentümer uns mit in die Planungen einbezogen hat, zeigt, dass ihm die Verkehrssituation wichtig ist. Es ist sinnvoll, den Bahnhof der TWE hier zu integrieren und den Weitertransport der Fahrgäste zu den Firmen im Gewerbegebiet durch einen Shuttleservice zu gewährleisten. Das Konzept ist in unseren Augen gut durchdacht und wird einen Mehrwert für Spexard bringen“, äußert sich die Bürgerinitiative „Initiative für Spexard“ zum Projekt Spexarder Höfe.
„Das Konzept hat uns überzeugt und wir freuen uns, dass wir eine nachhaltige Lösung für den Spexarder Krug gefunden haben“ sagen Christiane und Dirk Bordihn zu dem Verkauf des Areals an Schrull. „Die Quartiersmitte der Spexarder Höfe schafft für die Öffentlichkeit mit einer kräftigen Durchgrünung ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität. Bewusst wird daher das Parken in weiten Teilen für die Nutzer und Bewohner unter der Erde entwickelt und die Decke der TG mit einer kräftigen Erddeckung für Pflanzraum errichtet. Nur an den unmittelbaren Rändern des Areals sind Stellplätze für kurzfristiges Parken angedacht. Ein Schwerpunkt wurde auf den Radverkehr gelegt, hierfür sind umfangreiche Abstellmöglichkeiten geplant“, sagt Andreas Grube, GJL Architekten Grube Jakel Löffler PartGmbB.
„Der Verkehr und der Lärm in dem Gebiet sind mittels Gutachten bewertet worden. Planerische und konstruktive Maßnahmen sind dafür vorgesehen, so z.B. Schallschutz oder Pufferungen über die Grundrisskonzepte“, ergänzt Herr Grube. „Das Quartier soll mit seinem Energiekonzept den aktuellen, klimapolitischen Anforderungen gerecht werden. Insgesamt wird eine CO2 neutrale Nutzung entwickelt werden. Das gelingt über den Einsatz von PV-Anlagen mit Batteriespeicher, Wärmepumpentechnik, Gründächern und Regenwasser-Nutzung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Nutzung von additiven Bauelementen in Verbindung mit nachwachsenden, bzw. vollständig recycelbaren Rohstoffen. Eine Backsteinfassade bildet die äußere Gestaltung der Spexarder Höhe, während die Konstruktion, je nach Marktlage und Lieferverfügbarkeiten, durchaus mit einer Holzhybridbauweise gedacht werden kann.“