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Kaninchen mit Löwenmähne

 
Stolzer Besitzer: Peter Knobloch mit zwei seiner Bartkaninchen. Sehr auffälig: die wilde Mähne des braunen Exemplars.

Der Gütersloher Peter Knobloch züchtet eine seltene Rasse, die erst 1956 in Frankreich entdeckt wurde. Sie werden bis zu 40 Zentimeter groß und bringen ausgewachsen bis zu fünf Kilogramm auf die Waage. Die Genter Bartkaninchen bestechen durch ihr attraktives Aussehen. Die seltene Tierart wurde erst 1956 in einer Erdhöhle in Frankreich entdeckt und fällt besonders durch den Bart und die Mähne auf. Die Zucht der vom Aussterben bedrohten Genter Bartkaninchen ist die große Leidenschaft von Peter und Valerie Knobloch. Die Zuchtgemeinschaft aus Gütersloh ist eine von 40 in Europa. Auf der Kleintierschau in Spexard sind die seltenen Exemplare am nächsten Wochenende zu bestaunen.

„Die Rasse war in Gefahr und das hat mich fasziniert“, sagt Peter Knobloch. Der 67-Jährige ehemalige Unternehmensberater widmet sich erst seit gut einem Jahr dem Bartkaninchen. „Durch meinen Enkelsohn und die Recherchen im Internet bin ich auf die Rasse gestoßen.“ Die ersten „Genter“ kaufte sich Peter Knobloch im Dezember 2008 aus Österreich. „Mit vier Kisten habe ich die ersten sechs Kaninchen von der Bundesschau aus Wels mit dem Zug geholt.“ Das züchterische Fachwissen holte sich Peter Knobloch von den Mitgliedern des Gütersloher Rassekaninchenzuchtvereins W 216. „Die haben mir sehr viel geholfen“, so Knobloch, dem der Umgang mit Tieren irgendwie im Blut liegt. „Ich komme von einem alten Bauernhof aus der Rheinpfalz. Nach dem Krieg hatten wir verschiedene Tierarten auf dem Hof und natürlich auch Kaninchen.“ Mittlerweile ist der Gütersloher Mitglied im Spexarder Kleintierzuchtverein und im Kaninchenverein Eupen in Belgien.

Der Austausch mit Züchtern aus Bayern, Österreich und Belgien gehört für Peter Knobloch zum wichtigen Bestandteil seines neuen Hobbys. „Von der Rasse gibt es wenig Aufzeichnungen und historische Belege.“ Daher hat für Peter Knobloch die Erforschung der Bartkaninchen eine hohe Priorität. Die besonderen Merkmale der Tiere sind auch einmalig. Ein Phänomen unter den über 300 Rassen und Farbschlägen der Kaninchenrassen sind die Bärte und die Mähnen der Genter Bartkaninchen. „Das ist biologisch ein Rätsel und wohl eine Laune der Natur“, ergänzt Knobloch. Die ersten Tiere wurden 1956 in einer Erdhöhle in Mittelfrankreich bei einem Einsiedler von einem Belgier gefunden. Die behaarten Nager gerieten lange in Vergessenheit. 1992 entdeckte dann ein Zoodirektor aus Schleswig-Holstein auf einem Markt in Belgien die seltene Rasse und kaufte einige Exemplare, um sie vom Aussterben zu bewahren. Die Knoblochs werden sechs ihrer Tiere im November auf der Europaschau für Kleintiere im slowakischen Nitra der Öffentlichkeit vorstellen.

 

Die Kleintierschau in Spexard

Die Genter Bartkaninchen werden eine der Attraktionen am kommenden Wochenende in Spexard sein. Der Kleintierzüchterverein Spexard veranstaltet am Samstag, 24. Oktober, und am Sonntag, 25. Oktober, seine 12. Kleintierschau im Spexarder Bauernhaus. Die Artenvielfalt ist wieder sehr groß. Neben gewohnten Tierarten wie Gänsen, Bentheimern Landschweinen, Pferden, Enten, Puten, Hühnern, Tauben, Vögeln, Fischen, Schafen und Ziegen sind auch einige Exoten vertreten. Die Schau ist am Samstag von 15 bis 21 Uhr und am Sonntag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Eröffnung ist am Samstag um 16 Uhr durch die Bürgermeisterin.



Letzte Änderung: 5. Februar 2010