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Jecke Landfrauen ohne Lampenfieber

 
Närrische Landfrauen: Ausgelassen wurde am Rosenmontagsmorgen mit einem spritzigen Programm im Spexarder Bauernhaus Karneval gefeiert.

Still und beschaulich steht das Spexarder Bauernhaus im verregneten Rosenmontag-Wetter. Drinnen herrschen die „Spechte“-Landfrauen mit ausgelassener Fröhlichkeit. Zum achten Mal zaubert die Vorsitzende Rita Beckebans ein buntes Programm auf die Bühne und startet zusammen mit rund 100 Närrinnen die Spexarder Rakete. „Wir hatten mehr Anfragen als Karten“, sagt Beckebans, erfreut, dass ihr Karneval inzwischen zu einer festen Institution im Kulturkalender des Gütersloher Ortsteils geworden ist. So war denn auch niemand anwesend, der nicht mit einer bunten Verkleidung bekundete, in bester Feierlaune zu sein. Nach dem traditionellen Frühstück hatte Diskjockey Georg Steffen mit den ersten Klängen von „Die Gläser sind leer, leer, leer“ gleich alle auf seiner Seite. Irmgard Kleinegräber hatte dann die nicht einfache Aufgabe, als Erste in der Bütt die gute Anfangsstimmung auszubauen. Ihre Ausführungen zum Thema „Wohlstand“ kamen gut an, sind doch Neid und das Mehr-haben-Wollen als der Nachbar nachvollziehbare Themen, bei denen jeder spezielle Menschen wiederfindet.

Für erste Bewegung sorgte die Tanztruppe der Spexarder Landfrauen mit Federboa und Netzstrümpfen. Beschwingt ging es weiter. Egal, ob Rita Coesfeld, Hedwig Bartonitscheck und Ulla Geldmacher mit ihrem Zahnarztsketch die Leute zum Lachen brachten oder Elisabeth Westhoff sich als „Bauer Heinrich“ von seiner Mutter Erika Rodenhagen die schmerzlich vermissten Schafe hinterher bringen ließ – das Publikum amüsierte sich. Dabei lief alles ohne Generalprobe aus dem Stegreif ab. Im Vorfeld wurde kurzfristig höchstens noch einmal eine Kleinigkeit umgestellt und schon ging es auf die Bühne. Lampenfieber? „Ooch“, winkt Irmgard Kleinegräber
ab, „wir doch nicht.“ Und wen wider Erwarten doch die Bühnenkrankheit packe, dem werde ganz pragmatisch mit einem Stückchen Zucker geholfen, war am Rande zu erfahren. Zu diesem erlaubten Dopingmittel musste an diesem Tag aber niemand greifen, wurden doch alle Akteure herzlich empfangen. So wie Irmgard Kleinegräber und Therese Feldick, die mit ihrer Gesangseinlage „Wir sind die Tramps vom Hüttenbrink“ ins Schwarze trafen. Selbstironisch warf sich Margret Wöstenbusch mit ihrem „Als ich noch jung und knackig war“ auf die Bühne. Viele Lacher sammelte auch Helga Stöhr als „Tante Hilde aus dem Bachschemm“ – auch für ihre Abwrackprämie für Männer: „Wenn wir die Männer neun Jahre bearbeitet haben, kriegen wir keine 2500 Euro mehr dafür.“ (Die Glocke vom 24.2.2009)



Letzte Änderung: 28. April 2009