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Platt im Spexarder Bauernhaus

 
Beim 5. Spexarder Literaturabend wussten Heinrich Ridder und Christa Sagemüller zu überzeugen.

Die plattdeutsche Sprache wird gerne auf das Korn genommen. Die vergessene Sprache unserer Vorfahren wurde im gut besuchten Fleet des Spexarder Bauernhauses wieder lebendig und gab dem 5. Literaturabend des Heimatvereins eine besondere Note.
Der „Plattfachmann“ aus dem Rietberger Land gab heitere Kostproben aus seinen eigenen Werken bekannt. Der ehemalige Rektor der Grundschule Neuenkirchen schrieb früher für die plattdeutschen Lesewettbewerbe bekannte Geschichte und Sagen aus der Heimat auf „Platt“ um. In Ridders Erzählungen wurde klar, dass der Gebrauch der heimischen Mundart sich nicht auf das Erzählen von Witzen und „Döenkes“ beschränkt. Die sprachliche Originalität, die für 90 Minuten Einzug in das alte Fachwerkhaus in Spexard hielt, hatte durchaus Niveau. Die begeisterten Zuschauer bekamen auch noch Heimatunterricht. Das Gedicht „Johann de Dullkopp“ handelt vom Rietberger Grafen Johann II, der wegen seiner ungezügelten Lebens – und Regierungsweise inhaftiert wurde und in der Inhaftierung 1562 in Köln starb. Auch „wie dat arme Schwein in`n Himmel kamm“ fand enormen Anklang in der plattdeutschen Erzählung und reizte sogar die Lachmuskeln. Die Geschichte ist nachempfunden vom heiligen Antonius mit seinem Schwein bei Wilhelm Busch. Mitsingen durfte das Publikum beim umgedichteten Lied „als die Römer frech geworden sind“. Auch der Frühling wurde mit sangeskraft und „alle Vögel sind schon da“ begrüßt. Die musikalischen Untermalung lieferte Christa Sagemüller auf der Gitarre. Das Spexarder Musikoriginal hatte mit bekannten Deutschen Heimatliedern wie „im schönsten Wiesengrund“ oder das alte Kinderlied „heile, heile, Gänschen“ zum Abend der westfälischen Heimatkünstler beigetragen.



Letzte Änderung: 29. Juni 2010