Das Wappen und der Grünspecht

 

Mit 30 cm Größe und bis zu 200g Gewicht zählt der Grünspecht zu den größeren aber auch seltenen einheimischen Spechten. Auffällig sind seine karminrote Haube, der bis zu 5cm lange, kräftige Schnabel, eine schwarze Gesichtsmaske und das grünliche Gefieder besonders an Rücken und Flügeldecken. Die Spexarder haben eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Specht, ist doch der Name und das Wappen des Ortsteils mit dem Grünspecht eng verbunden. Die erste urkundliche Erwähnung findet der heute rund 9.000 Einwohner starke Stadtteil im Süden der Stadt Gütersloh 1088 als Spehtashard. Die Kommission für Mundart – und Namen in Westfalen hat keinen Zweifel daran, das im Ortsnamen Spexard die Vogelbezeichnung Specht enthalten ist. Spehtashard ist mit einem tiefen Wald mit Spechten zu deuten. Das Flurnamenarchiv kennt aus Westfalen zahlreiche weitere ähnlicher Flurnamen mit Vogelbezeichnungen die später zu Ortsnamen wurden. Die heutige Schreibweise von Spexard ist 1847 das erste Mal aufgetaucht, obwohl noch bis 1900 die Schreibweise Spexart oder Spexarth verwendet wurde. Festzustellen bleibt, dass ohne nähere Kenntnisse niemand hinter dem Ortsnamen Spexard die Bedeutung Spechtswald vermuten wird, da im Laufe der Zeit doch eine starke Veränderung in Spexard eingetreten ist. Als sicher ist anzunehmen, dass in dieser Gegend vor vielen hundert Jahren ein Waldgebiet war, in welchem zahlreiche Spechte beheimat waren und heute immer noch sind. Allerdings ist der Grünspecht, welcher im Wappen von Spexard zu sehen ist, äußerst selten anzutreffen, während der Schwarzspecht hin und wieder im Frühsommer seinen typischen Balzruf erschallen lässt. Erfreulich häufig ist dagegen der kleine Buntspecht, welchen man beobachten kann, wenn er an Baumstämmen in seiner quirligen Art nach Nahrung sucht.

 

Zu einem offiziellen Wappen kam die damalige Gemeinde Spexard im Oktober 1952, nach dem bereits 1946 erste Überlegungen erfolgt waren. Bei der Auswahl des Spechtes in grünem Federkleid und rotem Kopf an braunem Baumstamm auf goldfarbenen Untergrund ging man von der geschichtlichen Deutung des Ortsnamens Spexard nach Professor Seppler aus. Entworfen hat das Wappen der damalige Kreisoberrat Walter Lüns. Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Einführung des Wappens, Siegels und der Flagge für die Gemeinde am 4. November 1954 genehmigt. Zur 900-Jahr-Feier im Jahre 1988 entwarf Hauptschullehrer Wilhelm Vorst eigens zum Jubiläum ein neues Signet, welches heute noch Verwendung findet bei den Spexarder Vereinen und an den vom Günter Schneider geschnitzten Ortseingangschildern.



Letzte Änderung: 26. Februar 2021