Der charakteristische Kirchturm

 

Am 20. September 1978 wurde während einer Generalversammlung des Kirchbauvereines bekanntgegeben, dass die Schulden komplett abbezahlt worden seien. Die Aufstockung und Verkleidung des alten Kirchturms wurde nun ins Auge gefasst, obwohl auch Stimmen zu hören waren, die sich für den Beibehalt der alten Fassade aussprachen.

Professor Hayek aus Stuttgart stellte zur Umgestaltung des alten Kirchturms einen Entwurf vor. Über die Honorarkosten von Hayek gab es Unstimmigkeiten, die nach Verhandlungen mit ihm aber aus dem Wege geschafft wurden. Der Entwurf sah die Aufstockung des Kirchturms auf gut 27 Meter vor. Das Mauerwerk sollte dem der Kirche angepasst und die Krone des Turmes sollte ein Edelstahlgebilde sein, das in alle vier Himmelsrichtungen ein Kreuz anzeigt, welches jeweils im Mittelpunkt eine kleine Rosette als Symbol für Jesu Christus ziert.

Die positive Nachricht aus Paderborn über einen stattlichen Zuschuss zu diesem Projekt, ließ auch die Kritiker verstummen. Die Spexarder Firmen De Carnèe und Weweler erhielten den Auftrag zum Umbau, der im Dezember 1978 mit der Verstärkung der Fundamente begann. Der alte Kirchturm wurde mit dem Klinker, aus dem schon Kirche und Pfarrzentrum waren, verkleidet. Im Juni 1979 waren die Maurerarbeiten beendet. Die Fa. Weweler setzte nun dem Turm seine markante Spitze auf, die anschließend von einem Dortmunder Unternehmen mit Edelstahl verkleidet wurde. Auch am neuen Kirchturm feierte die Spexarder Kirchengemeinde mit allen Handwerkern ein zünftiges Richtfest. Dies war am 17. September 1979.

Für Aufsehen sorgte der Vorschlag von Prof. Hayek , den Turm farbig zu gestalten. Das Zentrum der Rosetten an der Spitze des Turmes, die jeweils drei auf einer Ecke stehenden Quadrate an den Seitenwänden und die waage- und senkrechten Betonstreifen wurden zur Veranschaulichung mit Holzplatten in den angedachten Farben provisorisch abgedeckt, doch die Bruder-Konrad-Gemeinde ließ sich von Hayek nicht überzeugen. Selbst Unterschriften wurden gegen die farbige Gestaltung des Turmes gesammelt.

Eines Morgens lagen alle farbigen Holzplatten wild auf dem Kirchplatz herum. Schnell verbreitete sich das Gerücht, ein “starker Sturm” hätte in der Nacht sein Unwesen getrieben. Die Entscheidung über die Farbgebung wurde bis zum Frühjahr 1980 vertagt, aber schließlich ist der Kirchturm so geblieben, wie man ihn heute auch noch anschauen kann.

Seinen Abschluss fand der Bau der neuen Kirche in Spexard am 22. Oktober 1980. An diesem Tag traf sich zum letzten Mal der 1967 gegründete Kirchbauverein im Pfarrheim. Die anwesenden Mitglieder lösten den Kirchbauverein auf. Die Arbeit, die von ihnen geleistet wurde, und die Spendenfreudigkeit in der Bruder-Konrad-Gemeinde ließen sich durchaus sehen. Rund 755.000 Mark wurden durch Kollekten und private Spenden aufgebracht.

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Letzte Änderung: 13. September 2004